Peking. .

Wenn in der chinesischen Provinz Sichuan der Boden wackelt, werden sofort Erinnerungen an das große Beben von 2008 wach. Damals starben in der Region von Wenchuan mehr als 90 000 Menschen, Hunderttausende wurden verletzt, Millionen verloren ihr Dach über den Kopf. Am Samstag wurde die Region im Südwesten Chinas erneut von einem schweren Erdbeben erschüttert.

Chinesischen Behörden zufolge konnten Rettungskräfte bis Sonntagabend 91 Menschen lebend aus den Trümmern helfen. Für 186 Menschen kam jede Hilfe zu spät. Sie konnten nur noch tot geborgen werden, mindestens 11 300 Menschen sind verletzt. Die meisten Opfer gab es in der Millionenstadt Ya’an, im dicht besiedelten Kreis Lushan. Dort muss sich nach Angaben des chinesischen Seismologischen Amtes in etwa 13 Kilometern Tiefe auch das Epizentrum befunden haben. Sie gab eine Stärke von 7,0 auf der Richterskala an. Das Beben ereignete sich am Samstag gegen acht Uhr morgens.

Chinas Staatsfernsehen zeigte auch am zweiten Tag nach dem Beben erschütternde Bilder aus der Region. Helikopter-Aufnahmen zeigen Tausende von eingestürzten Häusern. Erdrutsche haben etliche Straßen unpassierbar gemacht. Auf einem Platz vor dem Krankenhaus in Lushan haben Rettungssanitäter ein Zeltlager errichtet, um die vielen Verletzten ambulant zu versorgen. Die Klinik selbst ist bereits überfüllt. „Ich bin erschüttert“, sagt eine chinesische Journalistin. Sie geht davon aus, dass die Zahl der Opfer noch deutlich steigen wird. Ganze Dörfer, die in Trümmern liegen, hätten die Rettungskräfte noch nicht erreicht.

Die Anteilnahme im In- und Ausland ist groß. Die chinesischen Staatssender haben spontan Spendengalas organisiert, um mit den Einnahmen den Erdbebenopfer finanziell unter die Arme greifen. Auch Papst Franziskus sprach der Volksrepublik ihre Anteilnahme aus.