Madrid. . Das spanische Königshaus demontiert sich nach besten Kräften. Am meisten leidet Prinzessin Letizia unter den Skandalen. Sie ist gefährlich schmal geworden. Und jetzt wird sie noch in einem Buch angegriffen. “Adios, Prinzessin“ heißt es. Von Heuchelei und Schwangerschaftsabbruch ist darin die Rede.
Die Arme dünn und sehnig, die Knie knochig und ihre Taille so schmal wie selten. So zeigte sich Spaniens Prinzessin Letizia vor einigen Tagen auf einem Charity-Konzert. Die Krise der Monarchie, der Stress in der Familie scheinen an der Frau von Kronprinz Felipe nicht spurlos vorbeizugehen. Angeblich soll Schwägerin Cristina sogar planen, mit ihrem Mann das Land zu verlassen. Letizia jedenfalls, sah man lange nicht so abgemagert.
Nicht zuletzt plagt sich die Kronprinzessin mit Feinden in der eigenen Familie. Ausgerechnet ein Familienangehöriger der 40-jährigen Letizia fällt ihr mit harten Vorwürfen in den Rücken: Ein Cousin hält der bürgerlichen Prinzessin in ihrem adeligen Leben am Hofe „Heuchelei“ vor. Und weil sich mit dem Waschen schmutziger Wäsche Geld verdienen lässt, hat der untreue Vetter ein Buch daraus gemacht mit dem unheilvollen Titel: „Adios, Prinzessin“.
Schreckliches Jahr für die spanische Monarchie
Dieser neueste Tratsch vom Hofe wäre kaum der Rede wert, wenn dieses Buch nicht im „schrecklichen Jahr“ der spanischen Königsfamilie veröffentlicht worden wäre. Mitten in jenem Strudel von Vorwürfen, in dem das Königshaus derzeit versinkt: Erst stürzte das Denkmal von König Juan Carlos um, der durch Jagdaffären, Seitensprünge, Vetternwirtschaft und undurchsichtige Finanzen belastet ist. Dann zerbröckelte auch noch der Ruf von Königstochter Cristina, die mit Ehemann Inaki Urdangarin in einen Betrugs- und Korruptionsskandal verstrickt sein soll.
Dies sind also ohnehin schwierige Zeiten für das Königshaus, in denen nun auch noch Letizias redseliger Verwandter die Monarchie attackiert. Der Cousin namens David Rocasolano behauptet von sich selbst, früher ein „enger Freund“ und auch der Rechtsanwalt Letizias gewesen zu sein. Heute scheint sich Rocasolano wohl eher in Letizias größten Feind verwandelt zu haben. Er brüstet sich jetzt mit Vertrauensbrüchen wie etwa jenem Bekenntnis, dass Letizia vor ihrer Eheschließung mit ihrem Traumprinzen Felipe einen Schwangerschaftsabbruch hinter sich gebracht habe.
Dabei ist dies im Prinzip auch in Spanien kein Skandal, sondern eine persönliche Entscheidung, die rechtlich geregelt ist. Der Buchautor behauptet freilich, dass er von Letizia im Jahr 2003 beauftragt worden sei, Spuren dieser Abtreibung zu verwischen. Und zwar um zu verhindern, dass sich König Juan Carlos und Königin Sofia, beide erzkatholisch, gegen die Hochzeit mit Felipe stellen könnten.
Größere Empörung hat diese „Enthüllung“ in Spanien übrigens nicht verursacht. Denn viele Untertanen haben genug von immer neuen halbseidenen Hofgeschichten. Das Interesse am Königshaus sinkt im Sturzflug, seit Juan Carlos & Co vor allem durch Affären von sich reden machen. Zudem kann auch das jüngste Buch, welches vor allem eine persönliche Abrechnung zu sein scheint, wenig daran ändern, dass Letizia und Felipe den Umfragen zufolge immer noch zu den wenigen angesehenen Mitgliedern des Königshauses zählen.
Letizia ein "Glücksfall" für das Königshaus?
Manche Monarchie-Experten beschreiben Letizia sogar als „Glücksfall“ für das Königshaus, dessen größte Gefahr wohl scheint, den Kontakt zum Volk zu verlieren. Die bürgerliche Letizia, eine frühere TV-Reporterin, die in erster Ehe geschieden ist, habe frischen Wind in den Palast gebracht, heißt es. Und dafür gesorgt, dass Felipe ziemlich genau über die Probleme der Spanier Bescheid wisse.
Bisher ist der Angriff aus der Verwandtschaft auf Prinzessin Letizia eher ein Einzelfall. Ihre Familie, die von der Klatschpresse belagert wird, um Vertrauliches aus Letizias Privatleben zu ergattern, schweigt normalerweise. Ihre Tante Henar Ortiz, eine erklärte Anti-Monarchistin, machte aber jüngst eine Ausnahme und war gleich voll des Lobes: „Letizia ist eine brillante Frau, diszipliniert und sehr intelligent. Sie ist außerordentlich belastbar und hat eine große Opferbereitschaft.“