Islamabad/ Bangkok. .

Ein heftiges Erdbeben hat erneut den Iran erschüttert und im Grenzgebiet zu Pakistan mehrere Menschen in den Tod gerissen. Die iranischen Behörden bestätigten die von Medien zunächst gemeldete Zahl von 40 Toten zunächst nicht, sondern sprachen von zahlreichen Verletzten. Radio Pakistan berichtete, auf der pakistanischen Seite seien 34 Menschen ums Leben gekommen. Der Erdstoß erreichte am Dienstag nach Angaben der US-Erdbebenwarte die Stärke 7,8 und war bis Indien und in die Golf-Staaten zu spüren.

Der iranische „Rote Halbmond“ entsandte sofort 20 Rettungsteams in das Katastrophengebiet. Drei Hubschrauber sollen helfen, schnell einen Überblick über das Ausmaß der Zerstörungen zu gewinnen. Am 9. April hatte es in der Nähe der Stadt Bushehr und dem einzigen funktionierenden Atomkraftwerk des Landes ein Beben gegeben. 37 Menschen kamen ums Leben, 850 wurden verletzt. In der Gegend richten Erdbeben immer wieder schwerste Schäden an, Zehntausende Menschen kamen bei Erdstößen in den letzten Jahrzehnten um.

Der jetzige Erdstoß im Südosten des Irans war selbst in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi zu spüren, die mehr als 1500 Kilometer vom Zentrum des Bebens entfernt liegt. Eine Deutsche, die in Gurgaon bei Neu-Delhi arbeitet, sagte: „Es hat sich im 14. Stock wie ein Schwindelanfall angefühlt. Die Lampen haben voll geschaukelt. Nicht schlimm, aber trotzdem wurde das Gebäude evakuiert.“ In der pakistanischen Wirtschaftsmetropole Karatschi wurden auch Gebäude evakuiert. Auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Saudi-Arabien ließ das Beben Häuser erzittern. Die Behörden in den arabischen Staaten registrierten jedoch keine Opfer oder größere Schäden.

Geophysiker rechnen mit Nachbeben. „Das ist bei der gemessenen Stärke von 7,6 sehr wahrscheinlich“, sagte Joachim Saul vom Geoforschungszentrum Potsdam.