Köln. . Der Fitness-Tanz Bokwa wird gerade bei der Fibo in Köln vorgestellt. Neu sind auch: Eine mobile Kletterwand, ein Ball, der eher ein Ei ist und Trainingsgeräte für Senioren. 30 Prozent der Sportler in Studios sind 50 oder älter.

Vorbei sind die Zeiten, in denen auf der Fitnessmesse ausschließlich Muskelpakete unterwegs waren. Solche, die mit bloßen Händen eine deutsche Eiche hochheben können und den ganzen Wald noch dazu. Verschwunden sind die zwar nicht, aber bei den 80 000 Besuchern, die bis Sonntag auf der größten Fitness-Messe der Welt erwartet werden, werden sie in der Unterzahl sein. Die Fibo ist längst für Freizeitsportler und auch für Menschen älteren Semesters interessant. Womit ein wichtiger Trend erwähnt wäre: seniorengerechter Sport und Gesundheitssport. „Fast 30 Prozent der Mitglieder in den Fitness-Studios sind heute über 50 Jahre alt“, sagt Fibo-Sprecher Mike Seidensticker. Hier einige Neuigkeiten von der Messe:

Für Kurs-Besucher

Sie mögen Zumba? Dann werden Sie auch Bokwa lieben. Vor allem Frauen sind derzeit verrückt nach solchen Tanz-Workouts. Das Schöne an Zumba ist, dass man sich zu Gute-Laune-Musik verausgaben darf. Hier ist Herumhampeln genauso erlaubt wie eine ausgefeilte Choreographie. Hauptsache der Körper brodelt. Bei Bokwa ist das auch so. Bei dieser neuen Fitness-Bewegung aus Amerika versuchen die Sportler das nachzumachen, was ein Trainer vorhopst – oder sie machen einfach was sie wollen. Aber ohne Vollgas läuft hier nichts. Mit den sanften Anfängen des Tanz-Workouts, also mit den Aerobic-Kursen der 80er-Jahre, hat das nicht mehr viel zu tun. Jane Fonda würde es aus ihren Strickstulpen hauen.

Für Klettermaxen

Aber nicht nur für die. Denn an der Kletterwand „Climbstation“ trainieren sogar ungeübte Ü 70-Sportler, erzählt Anbieterin Elise Wessels. Entwickelt wurde die drei Meter hohe Wand in Finnland, danach kam sie nach Holland – und die Holländer stellen sie jetzt auf der Messe vor. Die Oberfläche mit fest installierten Klettergriffen bewegt sich ähnlich wie ein Laufband, man kann also in Endlosschleife trainieren und dazu verschiedene Neigungen und Schwierigkeitsstufen einstellen. Der Vorteil: Kletterer können sich einen Ausflug ins Gebirge sparen und müssen auch keine Kletterhalle in der Nähe haben. Ein Raum mit 3,50 Meter höhe reicht aus, um das Trainingsgerät unterzubringen. Mit einem Preis von 30 000 Euro ist das aber nichts für Privathaushalte, sondern eher für Studios. Auf der Messe geht das Ding ins Rennen um den Innovations-Preis. (www.climbstation.com).

Für Senioren

Schön, dass wir immer älter werden. Noch besser, wenn wir uns dabei wohl fühlen. Wenn der Bauch beim Bücken im Weg ist und der Rücken nicht mehr will, kann ein schonendes Training helfen. Das Gerät dazu heißt „imoove“. Es besteht aus einer Plattform, die sich harmonisch bewegt, aus einem Bildschirm mit Menü-Wahl und aus Haltegriffen. Wer sich darauf traut, soll die Balance trainieren und 90 Prozent seiner Muskulatur aktivieren, darunter längst vergessene Zonen. Da kann es passieren, dass Rumpf und Bizeps ans Hirn melden: Hallo, wir sind auch noch da! (www.imove.de)

Für Wintersportler

Ungarn ist ein attraktives Land. Aber aus der Sicht eines Skifahrers dürfte das Beste an Ungarn die Straße nach Österreich sein. Das Fitness-Gerät „Pro Ski Training“ wurde hier also aus der Not geboren. Es ersetzt keine Piste und zaubert auch keinen Pulverschnee herbei, doch Spaß bringt es allemal. Und die Bewegungsabläufe erinnern tatsächlich an Kurz-Schwünge. Man steht auf einer Platte, geht in die Knie und schwingt durch Muskelkraft den Unterkörper rhythmisch von rechts nach links. Zur Unterstützung kann man Skistöcke einsetzen. 800 Euro kostet das Gerät (www.proski-simulator.hu).

Für Wohnzimmer und Büro

Der „Ioball“ tut zwar so, ist aber gar kein Ball, denn dazu sieht er einfach zu eierig aus. Recht weich ist er und so groß wie eine kleine Nackenrolle. IO – das soll für „intelligentes Objekt“ stehen. Fest steht: Hiermit kann jeder, und sei er noch so unbeweglich, etwas anfangen. Man kann den Ioball im Sitzen hinter den Rücken klemmen und dort die Muskeln aktivieren, man kann ihn zwischen den Händen zusammenpressen und die Oberarme trainieren. Man kann sich draufsetzen und das Gesäß anspannen, ca. 17 Euro kostet der Spaß (www.io-ball.de).

In diesem Jahr ist die Fibo von Essen nach Köln gezogen. 670 Aussteller sind dabei.
Die Messe läuft bis Sonntag, 14. April, täglich von 9-18 Uhr, am Freitag aber nur für Fachbesucher.
Tageskarten kosten 16 Euro, es gibt einen Online-Vorverkauf unter www.fibo.de