Berlin. .

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich persönlich in den Fall des totgeprügelten Schülers Jonny K. eingeschaltet, berichtet der „Spiegel“. Merkel habe bei ihrem Spitzentreffen mit dem türkischen Premier Recep Tayyip Erdogan am 25. Februar in Ankara deutlich gemacht, dass sie eine aktive Fahndung nach dem letzten noch flüchtigen Tatverdächtigen erwarte, berichtete das Nachrichtenmagazin am Sonntag vorab. Der flüchtige 19-Jährige Onur U. hatte sich nach der tödlichen Schlägerei in das Heimatland seiner Familie abgesetzt.

Jonny K. war Mitte Oktober vergangenen Jahres nachts auf dem Alexanderplatz mitten im Zentrum Berlins von einer Gruppe junger Männer attackiert worden, als er einem betrunkenen Freund helfen wollte. Er wurde durch Tritte gegen den Kopf so schwer verletzt, dass er starb. Die Tat sorgte bundesweit für Entsetzen. Fünf Verdächtige sind in dem Fall bisher angeklagt worden.

Onur U., der die deutsche und die türkische Staatsangehörigkeit besitzt, hatte sich kurz nach der Schlägerei in das Heimatland seiner Familie abgesetzt. Ein Festnahme- und Auslieferungsersuchen der Berliner Justiz an die türkischen Behörden blieb monatelang ergebnislos. Laut „Spiegel“ brachte jetzt erst Merkel Bewegung in den Fall. Inzwischen teilte die türkische Justiz mit, sie habe gegen U. ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des vorsätzlichen Mordes und vorsätzlicher Körperverletzung eingeleitet.