Madrid. Wer in Spanien vor den Altar treten möchte, muss seit neuestem mindestens 16 Jahre alt sein. Dies beschloss die Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy. So soll der Jugendschutz gestärkt werden. Vorher konnten Jugendliche mit Einwilligung eines Erziehungsberechtigten mit 14 Jahren heiraten.
Spanien hebt das Mindestalter für Eheschließungen von 14 auf 16 Jahre an. Dies beschloss die Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy am Freitag im Rahmen eines Pakets von Maßnahmen zum Jugendschutz.
Gesundheitsministerin Ana Mato wies darauf hin, dass die Ehemündigkeit in Spanien im Normalfall bei 18 Jahre liege. In Ausnahmefällen dürften Jugendliche ab 14 Jahren mit der Zustimmung eines Gerichts oder der Eltern heiraten.
Spanien passt seine Gesetzgebung anderen EU-Ländern an
Diese Grenze werde nun auf 16 Jahre angehoben. Damit passe Spanien seine Gesetzgebung der in anderen EU-Ländern an. Eheschließungen von Jugendlichen waren bisher ziemlich selten. In der Zeit von 2001 bis 2011 hatten in Spanien rund 350 Jungen und Mädchen im Alter von 14 oder 15 Jahren geheiratet.
Bereits die vorige sozialistische Regierung hatte eine Gesetzesänderung geplant, weil nach ihrer Ansicht der Verdacht bestand, dass sich hinter Eheschließungen von Jugendlichen sexueller Missbrauch verbergen könnte.
In Deutschland sind Eheschließungen erst ab 18 Jahren erlaubt
In Deutschland darf man normalerweise erst ab 18 Jahren heiraten. Eheschließungen von 16-Jährigen sind zulässig, wenn ein Familiengericht zustimmt und der künftige Ehepartner volljährig ist. (dpa)