Moskau/Kiew. Ausnahmezustand in Moskau und Kiew: Die russische Millionenmetropole ist unter Schneemassen begraben, in der Ukraine sprechen Behörden angesichts der Winterstürme von einem Jahrhundert-Ereignis. Soldaten sind mit Panzern im Einsatz. Währenddessen betreiben die Kiewer Wintersport in der Stadt

Mit einem der heftigsten Schneestürme der vergangenen Jahrzehnte stemmt sich der russische Winter in Moskau weiter gegen den Frühling. Kremlchef Wladimir Putin forderte den Zivilschutz auf, alle Kräfte zu mobilisieren und die Betroffenen so gut wie möglich zu unterstützen. Die Lage habe sich in diesem Ausnahmewinter noch einmal verschärft, sagten Experten am Montag.

In Moskau sei schon jetzt im März mehr als doppelt so viel Niederschlag gefallen wie im Durchschnitt, sagte Bürgermeister Sergej Sobjanin der Agentur Interfax zufolge. In der Millionenmetropole begruben die extremen Schneefällen viele Autos unter sich. Behörden warnten vor Fahrten auf den schwer passierbaren Straßen, auch wegen schlechter Sicht. Es bildeten sich kilometerlange Staus. Noch mehr Moskauer als sonst drängelten sich in die Metro.

Warnung vor Jahrhundert-Sturm

Die Wetterdienste hatten zuvor von einem Jahrhundert-Sturm gewarnt. Weite Gebiete Zentralrusslands waren betroffen. In der Stadt Kursk rund 500 Kilometer südlich von Moskau legten die Schneemengen das öffentliche Leben lahm. Die Einwohner wurden aufgefordert, bei den Aufräumarbeiten zu helfen.

Die Behörden in der ukrainischen Hauptstadt Kiew sprachen nach den heftigen Schneestürmen von einem Jahrhundert-Ereignis. Panzer und Soldaten waren im Einsatz, um der Lage Herr zu werden.

Ausnahmezustand in Kiew hält an

Der Chef der Stadtverwaltung, Alexander Popow, kündigte an, den Ausnahmezustand bis Ende der Woche zu verlängern. Der öffentliche Dienst hatte wegen der Lage einen freien Tag. Viele private Unternehmen folgten der Politik. Die Kiewer nutzten die Straßen und Hügel der Stadt für Ski-, Schlitten- und Snowboardfahrten. (dpa)