Los Angeles. Kurz vor Michael Jacksons Tod soll er ihm das starke Beruhigungsmittel Propofol injiziert haben. Conrad Murray, Leibarzt des Popstars, äußert sich erstmals öffentlich zu den Ereignissen am Todestag von Jackson. "Ich habe alles getan, was ich tun konnte", sagt er in einer Videobotschaft.

Gut anderthalb Monate nach dem überraschenden Tod des Popstars Michael Jackson hat sich dessen wegen seiner Behandlungsmethoden in die Kritik geratener Leibarzt erstmals öffentlich geäußert. "Ich habe alles getan, was ich tun konnte", sagte Conrad Murray in einer kurzen Video-Botschaft, die am Dienstag auf der Promiklatsch-Website TMZ.com veröffentlicht wurde. Er habe die Wahrheit über seine Behandlung von Michael Jackson gesagt und vertraue darauf, "dass die Wahrheit sich durchsetzen wird". Murray war erst im Mai Jacksons Leibarzt geworden.

Dank an Unterstützer

Der 51-jährige Mediziner dankte in dem Video seinen "Patienten und Freunden, die so nette E-Mails, Briefe und Botschaften geschickt haben, um mich ihrer Unterstützung und ihres Lobes für mich und meine Familie zu versichern". Wegen der anhaltenden Untersuchung von Jacksons Tod Ende Juni habe er diese Solidaritätsbekundungen nicht beantworten können und nutze nun die Video-Botschaft dazu.

Dr. Conrad Murray, Leibarzt von Michael Jackson
Dr. Conrad Murray, Leibarzt von Michael Jackson © AP | AP





Laut einem Bericht der "Los Angeles Times" wird Murray in Gerichtakten als Verdächtiger in den Ermittlungen der Polizei von Los Angeles wegen fahrlässiger Tötung aufgeführt. Medienberichten zufolge hatte der Arzt Jackson kurz vor dessen Tod das starke Beruhigungsmittel Propofol injiziert, das üblicherweise bei Operationen verwendet wird, und danach den Raum verlassen. Murray habe das Mittel legal in einer Apotheke in Las Vegas besorgt, um Jackson wegen Schlaflosigkeit zu behandeln, berichtete die "Los Angeles Times" unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen. Murray sagte demnach vor der Polizei aus, er habe keine Probleme mit dem Beruhigungsmittel gesehen und daher den Raum zur Erledigung einiger Handy-Telefonate verlassen.

Komplizierter Fall

Laut "Los Angeles Times" dürften sich die Ermittlungen zu Jacksons Tod noch mehrere Wochen hinziehen. Der Fall sei kompliziert wegen der umfangreichen Krankengeschichte des Pop-Stars, verlautete demnach aus Ermittlungskreisen. Jacksons Familie bestätigte unterdessen, dass der King of Pop am 29. August in Los Angeles beigesetzt werde. An diesem Tag wäre er 51 Jahre alt geworden. An der Zeremonie auf dem Friedhof Forest Lawn sollten nur die Familie und enge Freunde teilnehmen, teilte die Familie am Dienstag in einer Erklärung mit. Jacksons Bruder Randy sagte laut TMZ.com, er und seine Brüder würden den Sarg ins Mausoleum des Friedhofs tragen. (afp)

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