Tokio. Die Lage in der Atomruine Fukushima ist zwar nach Aussagen der Regierung unter Kontrolle. Doch jetzt sorgt ein Stromausfall erneut für Besorgnis. Die Kühlsysteme für Abklingbecken mit Brennstäben funktionieren nur teilweise. Jetzt wird versucht, das Wasser kühl zu halten.

Nach einem Stromausfall im havarierten Atomkraftwerk Fukushima laufen die ausgefallenen Kühlsysteme teilweise wieder.Wie japanische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf den Betreiberkonzern Tepco meldeten, konnte die Kühlung des Abklingbeckens am Reaktor 1 am frühen Nachmittag (Ortszeit) wieder in Gang gesetzt werden. Die Kühlsysteme der beiden anderen betroffenen Becken der Reaktoren 3 und 4 sollten gegen 20.00 Uhr Ortszeit wieder funktionieren. Am Vorabend war es vermutlich wegen einer defekten Behelfs-Schaltanlage zum Stromausfall gekommen.

Das Dach des Beckens im Reaktor 4 war bei dem Erdbeben und Tsunami vor zwei Jahren durch eine Explosion zerstört worden. Der Reaktor selbst war zum Zeitpunkt des Tsunamis abgeschaltet. Die "höchste Priorität" habe die Wiederherstellung des Kühlsystems für das Becken des Reaktors 4, hieß es. Das Wasser in diesem wie auch in den anderen Becken sei allerdings noch "ausreichend kühl". Tepco versucht, die Temperatur weiter unter der Sicherheitsgrenze von 65 Grad zu halten. Bis diese Temperatur im Becken des Reaktors 4 erreicht sei, würde es vier Tage dauern, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo. Um 10.00 Uhr vormittags (Ortszeit) habe sie bei etwa 30,5 Grad gelegen.

Kühlsysteme noch nicht vollständig repariert

Im Becken des Reaktors 1 lag die Temperatur zu dem Zeitpunkt demnach bei 17,1 Grad, im Becken des Reaktors 3 bei 15,9 Grad sowie in einem weiteren Becken bei 28,6 Grad, berichtete die Agentur Jiji Press. Wie lange es dauert, bis die Kühlsysteme wieder vollständig einsatzbereit sind, sei noch nicht abzuschätzen. Tepco versuche aber, dies noch im Laufe des Tages zu erreichen. Sollte sich das Wasser so weit erwärmen, dass es zu verdampfen beginne, sei man darauf vorbereitet, Wasser zur Kühlung in die Abklingbecken zu führen, meldete die Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf einen Sprecher von Tepco.

Als Ursache für den Stromausfall vom Vorabend wird ein Problem an einer Behelfs-Schaltanlage vermutet, berichteten Medien weiter. Insgesamt seien durch den Stromausfall neun Anlagen in der Atomruine betroffenen, so Tepco. Die Regierung hatte Ende vergangenen Jahres erklärt, das havarierte Atomkraftwerk sei unter Kontrolle. (dpa)