Berlin/Koroljow. Mit einem Tag Verspätung sind drei Astronauten am Samstagmorgen sicher von der Internationalen Raumstation ISS zur Erde zurückgekehrt. Das Raumschiff mit den Russen Oleg Nowizki und Jewgeni Tarelkin und dem Amerikaner Kevin Ford landete um 4.06 Uhr deutscher Zeit in der kasachischen Steppe.
Trotz widriger Witterungsbedingungen sind drei Astronauten am Samstagmorgen wohlbehalten von der Internationalen Raumstation ISS auf die Erde zurückgekehrt. Das Raumschiff "Sojus TMA-06M" mit den Russen Oleg Nowizki und Jewgeni Tarelkin sowie dem Amerikaner Kevin Ford an Bord sei um 4.06 Uhr deutscher Zeit (7.06 Uhr Moskauer Zeit) sicher, aber mit einem Tag Verspätung nordöstlich der Stadt Arkalyk in der kasachischen Steppe gelandet, teilte das Flugleitzentrum (ZUP) in Koroljow bei Moskau mit.
Im Landegebiet herrschte dichter Nebel. Ein erster Landeversuch am Freitagmorgen musste wegen Eisregens, starken Windes und tiefhängender Wolken abgesagt werden.
Aus Sicherheitsgründen umkreisten die Helikopter der Bergungsmannschaften den Landeort in großer Entfernung und erreichten ihn erst nach etwa zehn Minuten. Es dauerte dann noch einmal eine gute halbe Stunde, bis die drei Männer aus der rußgeschwärzten Kapsel geholt werden konnten.
Bei Temperaturen um minus 15 Grad wurden Nowizki, Tarelkin und Ford in Klappsesseln platziert und sofort in dicke Decken gehüllt. Lächelnd und scherzend genossen sie nach rund 144 Tagen im All die ersten Minuten auf der Erde.
Kein Zelt am Landeort
Entgegen den Gepflogenheiten wurde diesmal kein Zelt am Landeort aufgebaut, in dem die Raumfahrer normalerweise einer ersten medizinischen Kontrolle unterzogen werden. Deshalb wurden sie gleich nach Kustanai geflogen, von wo aus die Russen die Heimreise ins "Sternenstädtchen" ("Star City") bei Moskau und der Amerikaner nach Houston in Texas antraten.
Nowizki und Tarelkin, die zum ersten Mal im All waren, haben bei ihrer fünfmonatigen Mission im russischen Segment 50 wissenschaftliche Experimente durchgeführt.
Bis zum Start des nächsten bemannten Raumschiffs Ende März setzen Roman Romanenko (Russland), Thomas Marshburn (USA) und Chris Hadfield (Kanada) allein die Arbeit in der Station fort. Mit Hadfield fungiert erstmals ein Kanadier als Kommandant der nunmehr 35.ISS-Stammbesatzung. (dapd)