Kabul. Afghanische Sicherheitskräfte haben nach eigenen Angaben einen Lastwagen mit acht Tonnen Sprengstoff entdeckt und einen verheerenden Anschlag vereitelt. “Die Bombe hätte ein Gebiet mit einem Radius von 1,5 Kilometern dem Erdboden gleichgemacht“, sagte ein Sprecher der Nationalen Sicherheitsbehörde.

Wenige Tage vor dem afghanischen Neujahrsfest hat der Geheimdienst NDS nach eigenen Angaben einen schweren Terroranschlag in der Hauptstadt Kabul vereitelt und fast acht Tonnen Sprengstoff sichergestellt. NDS-Sprecher Schafikullah Tahiri sagte am Freitag, die 7,8 Tonnen Sprengstoff hätten ausgereicht, um in einem Radius von eineinhalb Kilometern schwere Schäden anzurichten. Es sei der größte Sprengsatz gewesen, der jemals in Afghanistan entschärft worden sei.

Der Lastwagen wurde laut Geheimdienst bereits am Mittwoch im Osten der afghanischen Hauptstadt entdeckt. Nach dem Fund sei es zu einer Schießerei mit Extremisten gekommen. Dabei wurden nach NDS-Aussagen fünf Mitglieder des mit Al-Kaida verbündeten Hakkani-Netzwerks getötet. Die Gruppe wird für zahlreiche Anschläge in Afghanistan verantwortlich gemacht. Sie gilt als gefährlichster Gegner der US-Soldaten am Hindukusch.

Sprengsätze waren in Zementsäcken versteckt

Der in Zementsäcken versteckte Sprengstoff sollte offenbar mit Lastwagen in die Innenstadt gebracht und dort gezündet werden. Nach den Explosionen wollten die Terroristen laut Geheimdienst mit Panzerfäusten und Maschinengewehren angreifen, die ebenfalls sichergestellt worden seien.

Selbstmordkommandos verüben immer wieder spektakuläre Angriffe in Kabul. Erst zwei Tage zuvor hatte sich noch der neue US-Verteidigungsminister Chuck Hagel in der afghanischen Hauptstadt aufgehalten. Während seines Besuchs sprengte sich ein Selbstmordattentäter in die Luft - rund einen Kilometer von einem Gebäude entfernt, in dem der Minister einer Konferenz beigewohnt hatte.Afghanistan feiert am kommenden Donnerstag Neujahr. (dpa)