Köln. Es gibt eine neue Spur zur Aufklärung des Rotterdamer Kunstraubs. Ein 46-Jähriger steht im Verdacht, den Eigentümern die gestohlenen Bilder bei Verhandlungen in Köln zum Rückkauf angeboten zu haben. Laut Zeitungsberichten wurde der Mann festgenommen. Von den sieben gestohlenen Gemälden im Wert von bis zu 100 Millionen Euro fehlt weiterhin jede Spur.

Fünf Monate nach dem spektakulären Kunstraub in Rotterdam führt eine Spur nach Köln. Ein 46-Jähriger steht im Verdacht, den Eigentümern die gestohlenen Bilder bei Verhandlungen in Köln zum Rückkauf angeboten zu haben, wie die Staatsanwaltschaft am Donnerstag Berichte der Zeitungen "Express" und "Kölner Stadt-Anzeiger" bestätigte. Der Mann sei am Mittwoch in Baden-Württemberg festgenommen worden.

Von den sieben gestohlenen Gemälden aus der niederländischen Triton-Sammlung für Moderne Kunst fehlt weiterhin jede Spur. Es handelt sich unter anderem um Werke von Pablo Picasso, Henri Matisse und Claude Monet im Wert von 50 bis 100 Millionen Euro.

Rolle von Anwälten muss geklärt werden

Unklar sei noch, ob der Beschuldigte zum Täterkreis gehöre und tatsächlich Zugriff auf die Bilder habe, oder ob es sich um einen Trittbrettfahrer handle, sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer. Zudem müsse geklärt werden, welche Rolle zwei Anwälte gespielt hätten, die an den Verhandlungen mit den Eigentümern, der Triton Foundation, beteiligt gewesen sein sollen.

In der Nacht zum 16. Oktober des vergangenen Jahres waren zwei Täter an der Rückseite des Rotterdamer Kunsthalle eingedrungen. In nur zwei Minuten hatten sie die Gemälde gestohlen. Bisher sind fünf Verdächtige in Bukarest und Rotterdam festgenommen worden. (dpa)