Mainz. . ZDF-Chef Thomas Bellut will sich von ZDFkultur trennen. Der Digitalkanal sendete beinahe unter Ausschluss der Öffentlichkeit – bei einem Etat von 18 Millionen Euro im vorigen Jahr. Entscheiden müssen die Länder.

ZDF-Intendant Thomas Bellut spricht sich für eine Einstellung des Kanals ZDFkultur aus. Eine Entscheidung müssen die für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zuständigen Bundesländer treffen. Bis dahin will Bellut auf ZDFkultur keine Neuware mehr ausstrahlen, sondern nur noch Wiederholungen.

Das ZDF muss auf Druck der Finanzkommission KEF bis 2016 75 Millionen Euro einsparen.

Im vorigen Jahr stand ZDFkultur ein Etat von 18 Millionen Euro zur Verfügung. Kritik des Branchendienstes „meedia.de“, für den Kanal seien mehr Mittel als zulässig verwendet worden, wies ZDF-Sprecher Peter Gruhne auf Anfrage zurück.

NRW-Medienstaatssekretär Eumann: „Gut, dass Bewegung in die Debatte kommt“

ZDFkultur lag mit einem Marktanteil von 0,1 Prozent knapp oberhalb der Wahrnehmungsschwelle.

NRW-Medienstaatssekretär Marc Jan Eumann (SPD) erklärte auf Anfrage, es sei „gut, dass Bewegung in die Debatte um die Digitalkanäle von ARD und ZDF kommt“.

Die medienpolitische Sprecherin der Linken, Kathrin Senger-Schäfer, kritisierte Belluts Vorschlag. Sie bevorzugt erklärtermaßen Einsparungen bei TV-Rechten und Gagen.

Das ZDF will überdies sogenannte Plattform-Redaktionen einrichten, um zu sparen. So soll die Redaktion Zeitgeschichte mit der Redaktion von „Terra X“ zusammengeführt werden – und „Volle Kanne“ mit „Wiso“.