München. Die Leiche sitzt in einem Holzstuhl, ist vollständig bekleidet als sie in einem Keller in München entdeckt wird. Etwa drei Jahre lang hat der tote Mann dort wohl so gesessen, seine Leiche ist inzwischen mumifiziert. Vermisst wurde der Mann, der im Keller wohnte, offensichtlich nicht.

Grausiger Fund in einem Keller im Münchner Stadtteil Isarvorstadt: Etwa drei Jahre nach seinem Tod ist dort die mumifizierte Leiche eines Mannes gefunden worden. Der Tote, der vermutlich im Alter von 78 Jahren starb, wurde am Dienstag entdeckt, als der Keller entrümpelt werden sollte, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Der Hausmeister gab an, den Mann seit rund drei Jahren nicht mehr gesehen zu haben. Er sei davon ausgegangen, dass dieser ausgezogen sei.

Offenbar hatte der Mann in dem Keller gewohnt. Die Leiche saß in einem Holzstuhl und war vollständig mit Schuhen, Hose, Hemd und Arbeitsmantel bekleidet. In dem Raum wurden persönliche Unterlagen des Toten gefunden. Unter anderem lagen auch eine Tageszeitung von Mai 2009, eine Kochplatte und leere Lebensmittelpackungen in dem Raum. Bei einer Obduktion konnte die genaue Todesursache nicht festgestellt werden. Hinweise auf ein Verbrechen oder einen Selbstmord gibt es nicht.

Miete bis August 2012 per Bankeinzug gezahlt

Der Mann hatte sich den Angaben zufolge im Juli 2000 in München abgemeldet und danach in keinem anderen Ort mehr angemeldet. Etwa ein Jahr später mietete er den Kellerraum an, den er vermutlich als Wohnung nutzte. Bis August 2012 wurde die Miete per Bankeinzug überwiesen.

Weil danach keine Mietzahlungen mehr eingingen, wollte die Hausverwaltung damals im Keller nach dem Rechten sehen. Da die Tür zugestellt war, konnte der Raum aber nicht betreten werden, weshalb er mit einem Vorhängeschloss versperrt wurde. Als am Dienstag dann ein Angebot für eine Entrümpelung eingeholt werden sollte, wurde die Leiche entdeckt. (dapd)