Brüssel. . Es war ein gigantischer und professioneller Coup. Gerade einmal fünf Minuten brauchten acht schwer bewaffnete Männer, um am Brüsseler Flughafen einen Diamantentransporter auszurauben. Sie erbeuteten Edelsteine im Wert von 50 Millionen Dollar. Ihr Trick bestand auch in der richtigen Tarnung.

Filmreif, „Tatort“-tauglich, ganz nach Drehbuch, so verlief ein brutaler Diamantenraub auf dem Brüsseler Flughafen Zaventem am Montagabend. Acht Diamantendiebe kamen mit Blaulicht im Geländewagen angefahren. Sie trugen Polizeiuniformen. Sie waren kaltschnäuzig, gut vorbereitet und hervorragend informiert.

Sie holten sich ihre Beute in weniger als fünf Minuten aus dem Laderaum einer Maschine der schweizerischen Airline Swiss, die von der belgischen Hauptstadt aus nach Zürich starten sollte. Sie raubten vor allem Diamanten. Der Wert der Beute beträgt nach Angaben des World Diamond Centre in Antwerpen 50 Millionen Dollar (rund 37 Millionen Euro). Noch wird gezählt, was alles fehlt.

Insgesamt sollen die ausgefuchsten Diamantendiebe 120 Aluminium-Boxen mit Edelsteinen und möglicherweise auch mit Gold mitgenommen haben. Es sollen acht Täter gewesen sein, alle schwer bewaffnet, so teilte die Brüsseler Staatsanwaltschaft mit.

Der spektakuläre Raub dauerte weniger als fünf Minuten

,,Sie fuhren schnurstracks auf die Maschine von Swiss zu, als das Flugzeug gerade beladen wurde. Sie kamen in zwei schwarzen Geländefahrzeugen, waren maskiert und bewaffnet und überwältigten das Lade- und das Sicherheitspersonal,‘‘ berichtete Anja Bijnens, die Sprecherin der Brüsseler Staatsanwaltschaft. ,,Die Diebe trugen Uniformen, die täuschend echt denen der belgischen Polizei glichen.‘

Der spektakuläre Raub dauerte weniger als fünf Minuten. Dann waren die Diamantendiebe wieder weg. In der Nähe des Brüsseler Flughafens Zaventem, der nur circa 30 Autominuten von der Diamantenmetropole Antwerpen entfernt ist, fand die Polizei inzwischen einen schwarzen Geländewagen. ,,Das Fahrzeug war ausgebrannt. Es wurde bei dem Überfall wahrscheinlich eingesetzt,‘‘ sagt Anja Bijnens. ,,Wir untersuchen es.“

An der Diamantenbörse heißt es, es sei nicht auszuschließen, dass die erbeuteten Diamanten eines Tages wieder auf der Diamantenbörse in Antwerpen auftauchen könnten.