Addis Abeba/Libreville. Das Ergebnis einer Regierungsstudie der Nationalparkbehörde in Gabun verheißt nichts Gutes: Mindestens 11.000 Elefanten sind in dem zentralafrikanischen Staat in den vergangenen acht Jahren Wilderern zum Opfer gefallen. Das blutige Geschäft mit Elfenbein verspricht viel Geld.
Im zentralafrikanischen Gabun ist die Zahl der Elefanten in den vergangenen gut acht Jahren um zwei Drittel dezimiert worden. Mindestens 11.000 Elefanten sind Wilderern zum Opfer gefallen, erklärte die Nationalparkbehörde des Landes. Eine am Mittwoch veröffentlichte Studie der Regierung ergab, dass das illegale Töten der Dickhäuter in den vergangenen fünf Jahren stark zugenommen hat.
Die Tiere werden wegen ihrer Stoßzähne gewildert. Das Elfenbein ist vor allem auf dem asiatischen Markt zur Herstellung von Souvenirs beliebt. Multinationale kriminelle Vereinigungen sollen die Drahtzieher hinter dem blutigen Geschäft sein.
Mit Soldaten gegen Wilderer
In den vergangenen drei Jahren sei das Personal in den Nationalparks des Landes um 400 Kräfte aufgestockt worden, zudem seien 120 Soldaten und 30 Polizisten im Einsatz gegen Wilderer, sagte Nationalpark-Behördenchef Lee White. "Trotzdem verlieren wir jeden Tag weitere Elefanten." Wenn nicht rasch etwas getan werde, sei das Überleben der Dickhäuter in Gefahr.
Handel mit Elfenbein ist illegal
Die Vertragsstaaten des Washingtoner Artenschutzabkommens CITES hatten 1989 den internationalen Handel mit Elfenbein verboten. Die hohe Nachfrage in Asien und dem Nahen Osten führt jedoch zu einem regen Schwarzmarkthandel mit Stoßzähnen gewilderter Tiere. In Afrika leben Schätzungen zufolge noch 472.000 Elefanten. Ihre Zahl geht durch Wilderer sowie das Schrumpfen ihres Lebensraumes zurück.
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Gabun liegt am Atlantik und ist größtenteils von kaum berührten Tropenwäldern bedeckt. In dem Land leben mit rund 40 000 Exemplaren mehr als die Hälfte aller Waldelefanten Afrikas. Gabuns Präsident Ali Bongo Ondimba kündigte an, die Strafen für Wilderer zu erhöhen. (afp/dpa)