Mexiko-Stadt. . Dramatische Szenen in Mexiko-Stadt. Suche nach der Ursache – lag es an der fehlerhaften Wartung? Zum Zeitpunkt des Unglücks hielten sich rund 3000 Menschen in dem Gebäude und seinen Nebengebäuden auf. 32 Menschen kamen ums Leben, 121 Menschen wurden verletzt.

Im 14. Stock packte Rodolfo Cervantes gerade seine Tasche, als es einen lauten Knall gab. Es fehlten nur noch ein paar Minuten bis zum Schichtwechsel bei Mexikos größtem Ölkonzern Petróleos Mexicanos (Pemex). „Die Detonation habe ich bis hier oben gehört“, sagte der Buchhalter.

Es war kurz vor 16 Uhr am Donnerstagnachmittag, als das mächtige 214 Meter hohe Pemex-Verwaltungsgebäude mitten in Mexiko-Stadt von einer schweren Explosion aus noch ungeklärter Ursache getroffen wurde. „Der Turm fing bedenklich an zu schwanken, Fenster gingen zu Bruch, Teile der Decken und Wände kamen herunter. Es war wie bei einem Erdbeben. Ich lief zum Aufzug, um nach unten zu kommen“, erzählt Cervantes einem mexikanischen TV-Sender. „Auf dem Flur sah ich die ersten Verletzten. Es war totale Panik“.

Auch interessant

Dramatische Szenen spielten sich noch bis in die Nacht in umliegenden Krankenhäusern und am Ort des Unglücks ab. 32 Menschen kamen ums Leben, 121 Menschen wurden verletzt, von denen 52 Menschen am Freitag noch in Krankenhäusern behandelt wurden.

Eine der schwersten Unglücke in der Geschichte des Staatskonzerns

Es war eine der schwersten Unglücke in der Geschichte des Staatskonzerns und eine der verheerendsten in den vergangen dreißig Jahren in Mexikos Hauptstadt. Zum Zeitpunkt des Unglücks hielten sich rund 3000 Menschen in dem Gebäude und seinen Nebengebäuden auf.

Die Zahl der Opfer könne noch weiter steigen, sagte Pemex-Generaldirektor Emilio Lozoya bei einer Pressekonferenz. Zwei Verschüttete konnten in der Nacht lebend geborgen werden, teilte der Minister mit. Die Rettungsmannschaften suchten mit Spürhunden weiter nach Überlebenden.

Detonation offenbar durch eine Gasansammlung

Zu den Ursachen des Unglücks wollte der Pemex-Chef keinerlei Angaben machen. „Es müssten die staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen abgewartet werden,“ betonte Lozoya. Ein Sprecher des Katastrophenschutzes sagte, die Detonation sei offenbar durch eine Gasansammlung in einer elektrischen Anlage ausgelöst worden. Der Vorsitzende der Erdölarbeiter-Gewerkschaft, Moisés Flores, machte die mangelhafte Wartung der Heiz- und Kühlanlage verantwortlich. Der Pemex-Turm ist eines der höchsten Gebäude der Stadt. Er wurde 1984 eröffnet. Das Gebäude gilt als ausgesprochen erdbebensicher, seitdem es 1985 das Jahrhundertbeben der Stärke 8,2 fast schadlos überstand.

Die Explosion ereignete sich im Keller des Nebengebäudes des Verwaltungsturms. Bilder von Überwachungskameras, die von TV-Sendern übertragen wurden, zeigten den Moment der Katastrophe. Das Gebäude B2 leuchtet plötzlich hell auf. Eine heftige Explosion im Keller erschüttert das Hochhaus. Dann steigt überall schwarzer Rauch auf. Plötzlich wird es dunkel, der Strom fällt aus.

Anschließend rennen die Menschen aus dem Gebäude. Es ist Nachmittag. Viele Pemex-Mitarbeiter waren auf dem Weg nach Hause, manche sogar noch zum Essen unterwegs. Es waren auf jeden Fall weniger Menschen vor Ort als sonst.