Madrid. .

Spaniens Kronprinz Felipe wird aufmerksam die Nachrichten vom Hof in den Niederlanden verfolgen. Nach der Abdankung von Königin Beatrix wird in Spanien heftig diskutiert, ob der alte König Juan Carlos I. sich nicht ebenfalls zugunsten von Felipe zurückziehen sollte. Die Parallelen sind nicht zu übersehen: Felipe feiert in diesen Tagen seinen 45. Geburtstag und ist damit im gleichen Alter wie der niederländische Thronfolger Willem-Alexander. Juan Carlos wurde Anfang Januar 75, Königin Beatrix ist es seit heute auch.

Umfragen zeigen, dass immer mehr Spanier frischen Wind im Palast herbeisehnen oder gar ein demokratisch gewähltes Staatsoberhaupt bevorzugen. „Könige können doch abdanken“, prescht die konservative Zeitung „El Mundo“ in einem Kommentar vor. Das Königshaus unter Juan Carlos machte in letzter Zeit vor allem durch Skandale von sich reden, etwa durch die Affäre um den königlichen Schwiegersohn Inaki Urdangarin, der sich öffentliche Gelder erschlichen haben soll.

Neuer Höhepunkt in der Affäre: Ermittlungsrichter José Castro ordnete am Mittwoch in Palma an, dass der Ehemann der Königstochter und dessen früherer Geschäftspartner Diego Torres eine Summe von insgesamt 8,1 Millionen Euro beibringen müssen. Das Geld soll für den Fall einer Verurteilung die zivilrechtliche Haftung abdecken. Damit wird die Eröffnung eines Prozesses immer wahrscheinlicher.