Essen. Wolfgang Schäuble wurden die Grenzen der Datensicherheit aufgewiesen: Unbekannte Hacker haben die Homepage des Bundesinnenministers geknackt. Auf der Website wurde ein Link eingefügt, der zu einer Protestseite gegen Vorratsdatenspeicherung führt.

Ein Screenshot von der Homepage des Bundesinnenministers Wolfgang Schäuble: Unbekannte Hacker haben am Dienstagabend die Seite manipuliert. Auch am Mittwochmorgen bot sich noch das selbe Bild.
Ein Screenshot von der Homepage des Bundesinnenministers Wolfgang Schäuble: Unbekannte Hacker haben am Dienstagabend die Seite manipuliert. Auch am Mittwochmorgen bot sich noch das selbe Bild. © derwesten.de

Internetbenutzer, die zwischen Dienstagabend und Mittwochmorgen die Website http://www.wolfgang-schaeuble.de/ aufsuchten, fanden auf der Homepage des Bundesinnenministers einen äußerst prominent platzierten Link mit dem Titel "VISIT: Vorratsdatenspeicherung". Wer den Link anklickte, gelangte auf eine Protest-Website des Arbeitskreises Vorratsdatenspeicherung (AK Vorrat), ein bundesweiter Zusammenschluss von Bürgerrechtlern, Datenschützern und Internet-Nutzern, der die Arbeit gegen die Vollprotokollierung der Telekommunikation koordiniert. Zur Zeit ist die Website Schäubles nicht erreichbar.

Totenschädel prangte 2008 auf der Seite

Der Hacker-Angriff auf die Homepage des Bundesinnenministers ist nicht der erste: Bereits im Mai 2008 wurde die Seite geknackt und mit einem großen Totenschädel versehen.

Das von Wolfgang Schäuble forcierte Gesetz über die Vorratsdatenspeicherung ist seit dem 1. Januar in Kraft. Der Europäische Gerichtshof bestätigte es am Dienstag. Es verlangt von Internet-Providern und E-Mail-Anbietern, sämtliche Verbindungsdaten ihrer Kunden sechs Monate lang zu speichern und gegebenenfalls ermittelnden Behörden zur Verfügung zu stellen.

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