Denpasar. Weil sie Kokain im Wert von 1,9 Millionen Euro auf die Ferieninsel Bali geschmuggelt haben soll, ist eine Britin in Indonesien zum Tode verurteilt worden. Das harte Urteil gegen die 56-jährige Großmutter kam überraschend. Selbst die Staatsanwaltschaft hatte nur 15 Jahre Haft gefordert.
Ein indonesisches Gericht hat am Dienstag eine 56-jährige Britin wegen Drogenschmuggels zum Tode verurteilt. Richter Amser Simanjuntak sprach Lindsay S. schuldig, gegen die indonesischen Drogengesetze verstoßen zu haben. In der Urteilsbegründung hieß es, die Britin habe dem Image Balis als Touristenziel geschadet und die Bemühungen der indonesischen Regierung im Kampf gegen Drogen untergraben.
Das Todesurteil kam überraschend, selbst die Staatsanwaltschaft hatte für die Angeklagte bloß eine Haftstrafe von 15 Jahren beantragt. Die Britin war im Mai festgenommen worden, nachdem Zollbeamte am Flughafen von Bali 3,8 Kilogramm Kokain in ihrem Gepäck gefunden hatten. Die Frau sagte vor Gericht aus, Verbrecher hätten sie zu dem Drogenschmuggel gezwungen und im Falle einer Weigerung damit gedroht, einem ihrer Kinder etwas anzutun.
Indonesien ist für seine strengen Drogengesetze bekannt. Nach Angaben des australischen Lowy Institute for International Policy sind seit 1998 schon fünf Ausländer wegen Drogendelikten in dem Inselstaat hingerichtet worden. (afp/dpad)