Berlin.. Möchten Großeltern für den Nachwuchs Geld anlegen, kommen verschiedene Sparmodelle infrage. Hier ein Blick auf die verschiedenen Möglichkeiten von Banksparplan bis Rentenversicherung - und was sie bringen.

Wer Geld für den Nachwuchs vermehren möchte, dem raten Verbraucherschützer zu nicht spekulativen Ansparformen. Die Palette der Produkte ist nicht sonderlich groß und die Rendite fällt nicht gerade üppig aus. Dafür können die Großeltern sicher sein, dass sie dem Enkel zum 18. Geburtstag eine schöne Summe schenken können und es nicht heißt: „Opa hat sich verspekuliert.“ Ein Überblick über Produkte.

Banksparplan

Großeltern, die regelmäßig sparen wollen, sind mit einem Banksparplan gut beraten. Die Basisverzinsung der meisten Sparpläne ist variabel und hängt von der Laufzeit ab. „Bei einem Banksparplan mit 15 Jahren Laufzeit variiert der Zinssatz je nach Anbieter von etwa unter 1 bis 2,6 Prozent“, erläutert Annabel Oelmann, Finanzexpertin der Verbraucherzentrale NRW. „Dafür unterliegen die Produkte keinen Kursschwankungen und es fallen keine Kosten an.“ Zudem können Sparer selbst mit sehr kleinen Beträgen – etwa zehn Euro monatlich – eine größere Summe anhäufen.

FinanzenFestgeld

Wer 5000 oder 10.000 Euro übrig hat und für die Enkel anlegen will, kann das Geld auch auf ein Festgeldkonto bringen. „Viel Rendite bringt diese Form der Geldanlage derzeit jedoch auch nicht“, so Oelmann. Bis zu zwei Prozent Zinsen sind im Augenblick bei den Banken drin. Nachteil des Produkts: Kunden legen das Geld für eine gewisse Laufzeit an und sind nicht flexibel.

Tagesgeld

Eine Alternative sind Tagesgeldkonten, deren Guthaben mit derzeit bis zu 1,9 Prozent verzinst wird. Hier ist das Kapital jederzeit flexibel verfügbar. Die besten Zinsen gibt es häufig bei Direktbanken. Dort gilt es aber zu klären, ob überhaupt ein Konto auf den Namen des Enkels angelegt werden kann. Ein Vorteil von Tages- und Festgeld sowie von Banksparplänen ist, dass die Einlagen gesichert sind.

Auszahlplan

In einen Auszahlplan zahlen Sparer zuerst Sparraten oder Einmalzahlungen ein. Ab einem bestimmten Zeitpunkt wird die angesparte Summe als monatliche „Rente“ ausgezahlt. Das verbleibende Kapital wird in der Auszahlphase weiter verzinst. Damit können Großeltern einen Teil des Studiums des Enkels finanzieren und für die monatliche Mietzahlung aufkommen. Es existieren unterschiedliche Auszahlplan-Modelle. „Bankkunden sollten darauf achten, dass es sich um Produkte mit Festzins und einer maximalen Laufzeit von 20 Jahren handelt“, erläutert Sascha Straub von der Verbraucherzentrale Bayern.

Fondssparplan

Als gewinnbringende aber riskante Anlage gilt der Fondssparplan. „Für Risikobereite, die die Renditechancen des Aktienmarktes nutzen möchten und bereit sind, auch mögliche Verluste zu tragen, sind Fondssparpläne oder eine Mischung aus Bank- und Fondssparplan überlegenswert“, sagt Finanzexpertin Oelmann. Sparer sollten sich mit Fondsanlagen auskennen und sich über die Höhe der Kosten – etwa Ausgabeaufschläge oder Verwaltungsgebühren – informieren. Die meisten Fondssparpläne können ab 25 Euro monatlich bedient werden.

Ausbildungsversicherung

Eine Ausbildungsversicherung funktioniert wie eine klassische Lebensversicherung. Nur ist sie auf die Laufzeit bis zum 18. Lebensjahr ausgelegt. Von dem Modell, mit Lebensversicherungsprodukten für die Enkelkinder vorzusorgen, raten Verbraucherschützer auch aus Kostengründen ab.

„Es fallen Risikoaufschläge an, die sich nach der Sterblichkeit des Vertragspartners richten“, so Straub. Da die Verträge meist von Eltern oder Großeltern abgeschlossen werden, sei das Produkt recht teuer.

Rentenversicherung

Viele Großeltern schließen für den Nachwuchs bereits eine Rentenversicherung ab. Die Verbraucherzentrale rät davon ab. „Es handelt sich um eine Mischform zwischen Sparen und Versichern – genau wie bei der Ausbildungsversicherung“, erläutert Finanzexpertin Oelmann. Solch ein Modell verursache hohe Provisionen, Verwaltungs- und auch Risikokosten. Und eine Kündigung gehe mit erheblichen finanziellen Verlusten einher.

„Besser ist es, das Geld zu splitten und in Einzelprodukte wie eine Risikolebensversicherung und einen Banksparplan zu investieren“, so Oelmann.