Stockholm. Eine 22-jährige Schwedin hat einen Lokalzug entwendet und frontal in ein Wohnhaus des Stockholmer Vorortes Saltsjöbaden gesteuert. Warum die als Reinigungskraft für den Bahnbetrieb arbeitende Frau das gemacht hat, ist offen.
Frontal in ein mehrstöckiges Wohnhaus hat eine 22-jährige Schwedin einen gekaperten Lokalzug bei Stockholm gefahren. Beim Aufprall des Triebwagens am Dienstag früh um 02.30 Uhr hielten sich nach Polizeiangaben neun Bewohner in dem Haus im Vorort Saltsjöbaden auf. Außer der Zugdiebin, die als Reinigungskraft für die Bahn arbeitete, wurde niemand verletzt. Das sei "schon ein Wunder", sagte ein Polizeisprecher im Rundfunksender SR.
Die Frau fuhr mit dem Zug Richtung Stockholm und durchbrach kurz vor dem Aufprall auf das Haus einen Prellbock. Wie sie den Zug des Bahnbetreibers Arriva aus einem auch nachts mit Personal besetzten Depot stehlen und in Gang setzen konnte, blieb unklar. Die 20-Jährige kam mit schweren Verletzungen per Hubschrauber in ein Stockholmer Krankenhaus. Die Polizei erklärte, man habe ihre Festnahme verfügt und auch erste Aussagen von ihr bekommen. Über das Motiv und andere Hintergründe machten die Behörden keine Angaben.
Anwohner berichteten, sie hätten zuerst an einen Flugzeugabsturz über dem Wohnhaus geglaubt. Der 71 Jahre alte Nachbar Bertil Grandinson sagte in der Online-Ausgabe von "Aftonbladet", dass ihm die Alarmzentrale bei seinem Anruf zuerst nicht glauben wollte, was geschehen war. (dpa)
Anmerkung der Redaktion: In schwedischen Medien war irrtümlich gemeldet worden, die Frau sei 20 Jahre alt. Später wurde das Alter auf 22 korrigiert.