Taft/Washington. In einer Schule im US-Bundesstaat Kalifornien hat nach Angaben des örtlichen Sheriffs am Donnerstag ein Schüler mit einer Schrotflinte um sich geschossen. Nach Medienberichten wurden zwei Menschen verletzt, einer davon schwer. Der Schütze soll festgenommen worden sein.

Kein Ende der Schul-Schießereien in Amerika: Während in Washington Vizepräsident Joe Biden mit der Waffen-Lobby NRA und anderen Gruppen über schärfere Gesetze im Zuge des Massakers von Newtown verhandelte, gab es am Donnerstag im kalifornischen Taft erneut einen gewalttätigen Zwischenfall. Nach Angaben von Sheriff Donny Youngblood hat ein 16-jähriger Schüler in der Union High School der 200 Kilometer nordwestlich von Los Angeles gelegenen Kleinstadt gegen 9 Uhr Ortszeit mit einer Schrotflinte das Feuer eröffnet. Dabei wurden ein 16-jähriger Mitschüler schwer verletzt.

Der Junge wurde mit dem Hubschrauber in eine Notfall-Ambulanz geflogen. Sein Zustand ist kritisch. Der mit Dutzenden Patronen ausgerüstete mutmaßliche Täter habe nach dem ersten Schusswechsel einen weiteren Mitschüler erschießen wollen, sein Ziel aber verfehlt.

Lehrer und Schulaufseher verhinderten offenbar größere Katastrophe

Einem Lehrer und einem Schulaufseher, so Youngblood, sei es zu verdanken, dass eine größere Katastrophe verhindert wurde. Zusammen verwickelten sie den Schützen solange in Gespräche, bis er in dem mit insgesamt 28 Schülern besetzten Klassenraum aufgab und sich festnehmen ließ. Über seine Motive gibt es bislang keine gesicherten Informationen. Ein Mobbing-Verdacht wurde von der Polizei nicht dementiert.

Die Nachricht vom Schusswechsel verbreiteten Schüler, die sich im Gebäude in Schränken versteckten und ihre Eltern und die Medien angerufen hatten. Die Polizei räumte die Schule, ließ Lehrer und Schüler auf einem Sportplatz versammeln und durchkämmte das gesamte Gebäude.

Herbei eilende Eltern reagierten an den weiträumig gesteckten Absperrungen fassungslos. „Einen Monat nach dem Tod von 20 Grundschulkindern in Newtown ist das hier unfassbar“, sagte Shelley Gerber dem lokalen Fernsehsender Kero-TV.