Hannover. 25.000 Menschen mussten in Hannover ihre Häuser und Wohnungen räumen. Der Grund war die Entschärfung einer britischen Zehn-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Der Blindgänger, der direkt vor einem Wohnhaus lag, konnte kontrolliert gesprengt werden.
Eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg ist am Sonntag mitten in einem Wohngebiet in Hannover gesprengt worden. Die britische Zehn-Zentner-Bombe lag direkt vor einem viergeschossigen Wohnhaus. „Am Mehrfamilienhaus sind keine Schäden entstanden, es ist alles gut gegangen“, sagte Michael Hintz, Sprecher der Feuerwehr. Teile des Blindgängers waren bereits verrottet, daher hatte die Bombe keine volle Detonationskraft mehr.
Rund 25.000 Menschen aus den Stadtteilen Vahrenheide und Sahlkamp hatten wegen der geplanten Bombenentschärfung am Morgen ihre Wohnungen verlassen müssen. Darunter waren mehr als 50 Krankentransporte. Es war die größte Evakuierung in der Geschichte Hannovers, erklärte ein Feuerwehrsprecher.
Von einer zweiten entdeckten Fliegerbombe ging keine Gefahr aus. Es waren nur noch Metallreste im Boden übrig. Experten waren bei der Auswertung von Luftaufnahmen auf die beiden Blindgänger gestoßen.
Polizei und Feuerwehr klingelten an den Haustüren
Mit rund 1000 Einsatzkräften hatte am Sonntagmorgen die aufwendige Räumung im Norden Hannovers begonnen. Die Beamten fuhren mit Lautsprecherwagen durch die Wohngebiete und riefen die Bewohner auf, die Häuser zu verlassen. Polizei und Feuerwehr liefen zudem durch die Straßen und klingelten an Haustüren. Die Evakuierung verlief laut Hintze entspannt und nach Plan. Busse und Stadtbahnen wurden umgeleitet.
Gegen 17.30 Uhr gab es Entwarnung. Die Sperrung wurde aufgehoben und die Bewohner konnten im Lauf des Abends wieder in ihre Häuser zurückkehren. (dpa)