Frankfurt. . Wenn Elmar Gunsch einst das Wetter präsentierte, herrschte Sonnenschein selbst bei Regenwetter. Mit Samtstimme und Charme schrieb der Moderator TV-Geschichte. Jetzt starb er 81-jährig. Ein Nachruf.
In der TV-Steinzeit waren Wetterberichte so staubig wie Aktendeckel – bis Elmar Gunsch kam. Das hatte mit dem dunklen, warmen Ton seiner samtenen Schmeichelstimme zu tun, die noch das ärgste Schmuddelwetter schön zu reden vermochte. Es hatte mit dem Charme seines österreichischen Akzents zu tun, den sich Gunsch in Jugendjahren im Vorarlberg zugelegt hatte.
Und es hatte nicht zuletzt mit dem Talent des Moderators zu tun, hässliche meteorologische Fakten in verbindliche Plauderei zu verwandeln. Genau das zeichnete Gunsch in den 80ern aus, wenn er donnerstags, nach dem „heute-journal“, die Aussichten für das Wochenend-Wetter präsentierte.
Beruf und Berufung fielen bei Gunsch zusammen
Der Sohn eines Miederwaren-Vertreters aus Südtirol begann seine Karriere als Schauspieler. 1957 wechselte er als Moderator zum damaligen Leitmedium Hörfunk. Beruf und Berufung fielen für ihn zusammen – so sehr, dass er in der Branche nur „die Stimme“ hieß.
Kein Wunder auch, dass das Fernsehen – neben dem ZDF auch Sat.1 – gern auf seine Qualitäten zurückgriff. Zuletzt allerdings war es ruhig um Gunsch geworden. Am Donnerstag starb er nach kurzer, schwerer Krankheit in Frankfurt.