Wenn Ziegen Beweismittel auffuttern und der Kommissar zur Spurensicherung einen Schnuller direkt aus einem Säuglingsmund konfiszieren muss, dann ist man mittendrin im „Tatort“ aus Münster. Selbst wenn Axel Prahl und Jan Josef Liefers die kleinen Albereien und ihre komödiantischen Manierismen als „seltsames Paar“ zuletzt allzu sehr auf die Spitze trieben: „Das Wunder von Wolbeck“ ist in jeder Hinsicht ein Vergnügen.

Es zwingt das Duo ins tiefste Münsterland, in ein Dorf, wo der Heilpraktiker plötzlich tot in der Praxis liegt. Dessen vermeintlich alternative Behandlungsmethoden zur künstlichen Befruchtung lockten sogar betuchte Ladys aus ganz Europa nach Wolbeck. Und so arbeiten sich Thiel und Boerne durchs wilde Landleben, quälen sich mit maulfaulen Bauern (einer von ihnen: Stephan Kampwirth) und missmutigen Rindviechern herum, dass es eine Freude ist. Nebenbei: Es ist ein durchaus spannender Krimi geworden.