New York. New York und New Jersey kämpfen nur eine Woche nach Hurrikan “Sandy“ wieder mit einem Unwetter. Sturm, Schnee und eisige Kälte setzen den Menschen zu. 270.000 Menschen sind ohne Strom – zehntausende finden noch nicht einmal eine Notunterkunft. Fluggesellschaften strichen mindestens 1.300 Flüge.

Gut eine Woche nach Hurrikan "Sandy" haben Sturm und Schnee erneut für Chaos und massive Stromausfällen an der US-Ostküste gesorgt. Bis zu 30 Zentimeter Neuschnee und eisige Kälte setzten den Bewohnern in der Region von New York und New Jersey am Donnerstag schwer zu. In Hunderttausenden Haushalten, die gerade erst wieder an das Elektrizitätsnetz angeschlossen worden waren, fiel der Strom gleich wieder aus. Eine erwartete Sturmflut blieb indes aus.

In New York fielen Regen und Schneeregen, nachdem der Sturm bereits seit Mittwoch für winterliche Verhältnisse gesorgt hatte. Die Straßen waren spiegelglatt, Fluggesellschaften strichen mindestens 1.300 Flüge. Unter anderem wurde auch Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) überrascht, der seinen Rückflug von New York nach Berlin am Mittwochabend (Ortszeit) um 21 Stunden verschieben musste.

270.000 Menschen sind zum zweiten Mal ohne Strom

Den Meteorologen zufolge schien der vom Atlantik kommende Sturm schwächer als zunächst befürchtet auszufallen. Mit Windböen und Schnee könnte er aber weitere Schäden an der von Supersturm "Sandy" vergangene Woche demolierten Infrastruktur anrichten. Bis zum späten Mittwochabend (Ortszeit) verloren in New York, New Jersey und Long Island mehr als 270.000 Menschen wieder ihren Strom. Insgesamt hatten in der Region rund 750.000 Menschen keine Elektrizität.

Dennoch gaben sich die Menschen vor Ort zuversichtlich. "Es ist nicht so viel schlimmer geworden, dafür bin ich dankbar", sagte eine 61-jährige Bewohnerin von Staten Island, die seit vergangener Woche keinen Strom hat.

Für zehntausende Menschen fehlen Notunterkünfte

Die Behörden hatten überdies weiterhin Probleme, für Zehntausende von "Sandy" geschädigte Einwohner Notunterkünfte zu finden. Insgesamt haben in den vom Sturm betroffenen Gebieten nach Angaben des Katastrophenschutzes knapp 100.000 Menschen ein Anrecht auf Unterbringung in einer Notunterkunft. "Als nächstes warte ich auf die Heuschreckenplage und die Pest", sagte der Gouverneur von New Jersey, Chris Christie.

Der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg sagte über den neuen Sturm: "Auch wenn er bei weitem nicht so stark wie 'Sandy' wird und wir unter normalen Umständen niemanden evakuieren würden - wegen der Umstände und als Vorsichtsmaßnahme gehen wir in einige kleinere Gegenden und fordern die Menschen auf, sich in höher gelegene Gebiete zu begeben." (dapd)