London. . Nach dem ersten Date wartet so manche Frau sehnsüchtig auf eine Nachricht von „ihm“. Was das kurz getippte „Habe zur Zeit viel Stress“ wirklich bedeutet, will eine Internet-Community verunsicherten Frauen erklären.

Diese Situation kennt jeder: Zwei finden sich sympathisch,verabreden sich und plaudern nett. Der nächste Tag beginnt mit Warten und Rätseln: Ruft er an? Was denkt er? Irgendwann macht es Ping und auf ihrem Handy läuft eine SMS von ihm ein: „Ich mag Dich (irgendwie).“ Und nun? Frauen, die an derart kryptischen Männer-Kurznachrichten verzweifeln, können jetzt auf HeTexted.com die Welt um romantische Übersetzungshilfe bitten.

Diskret, direkt und kreativ: SMS könnte für Verliebte ein wunderbarer Kommunikationskanal sein, wenn, ja, wenn Männer nicht Männer wären. So viele Bindungsmuffel, so viel vage Unverbindlichkeit findet sich auf HeTexted.com, dass man meinen könnte, die Handy-Kurznachricht wurde nur als Tarnung für flüchtige Herzensdiebe entwickelt. Frauen aus der ganzen Welt posten auf der englischsprachigen Webseite die rätselhaftesten Miniaturen, die sie von Männern erhalten haben.

„Sorry, bin sehr im Stress“, schreibt da einer etwa, „melde mich irgendwann noch mal.“ Ist das ein Korb? Muss frau, schwer verliebt, sich Sorgen machen? Die Antwort gibt die Internet-Gemeinde, in dem sie auf eine von drei Optionen klickt: „Er mag Dich“, „Er mag Dich nicht“oder „Die Entscheidung steht noch aus“.

„Keine Zeit“ heißt „kein Interesse“

Der Vorteil dieser anonymen SMS-Beratung liegt auf der Hand: Fremde haben, anders als gute Freunde, keine Scheu, den verliebten Damen die brutale Wahrheit per Klick zu übermitteln. Wer ehrlich zu sich selber ist, der weiß: Macht Mann sich nach dem Rendezvous mit einem „Keine Zeit“ rar, dann heißt das wohl so viel wie „Kein Interesse“.

Die Gründerinnen der Seite, Lisa Winning und Carrie Henderson, bieten an, Männer-SMS von Männern deuten zu lassen, die „im Leben schon alles mitgemacht haben“. Ein Beispiel: „Ich bin schwanger und ich denke, es ist Dein Kind.“ Antwort: „Wer ist denn ‚ich’? Der langbeinige Vogel von letztens?“