Seoul. Die Schweizer Hotelgruppe Kempinski will im kommenden Sommer eine Luxusherberge in der nordkoreanische Hauptstadt Pjöngjang eröffnen. Die Gruppe soll ein Hotel in einer riesigen Pyramide ablösen. Das Gebäude steht schon seit 1987, wurde aber nie fertiggestellt.
In dem riesigen pyramidenförmige Hotelgebäude, dessen Rohbau seit zwei Jahrzehnten die Skyline der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang dominiert, will die Schweizer Hotelgruppe Kempinski im kommenden Sommer eine Luxusherberge eröffnen.
Die südkoreanische Zeitung "Joong Ang" zitierte am Freitag den Kempinski-Chef Reto Wittwer, seine Gruppe wolle im Juli oder August 2013 in der Spitze des bisher unvollendeten 330 Meter hohen Gebäudes ein Luxushotel mit 150 Zimmern eröffnen. Außerdem sollten dort Restaurants, Büros und ein Einkaufszentrum entstehen.
Die Pyramide aus Glas und Beton wurde nie fertiggestellt
Der ägyptische Mobilfunkkonzern Orascom, der im Gegenzug für Investitionen in das Hotel die einzige Mobilfunklizenz in Nordkorea erhalten hat, hat nach Angaben des Kempinski-Chefs bereits 139 Millionen Euro in die Fertigstellung der Außenfassade gesteckt und will nun auch den Innenausbau finanzieren.
Das Ryugyong-Hotel beherrscht mit seinen 105 Stockwerken seit zwei Jahrzehnten das Stadtbild Pjöngjangs, doch wurde die riesige Pyramide aus Glas und Beton nie fertiggestellt. Angeordnet vom verstorbenen Machthaber Kim Jong Il im Jahr 1987, waren die Bauarbeiten 1992 eingestellt worden.
Erst 2008 wurden die Arbeiten an dem Hotel, das vielen als Ausdruck des Größenwahns der nordkoreanischen Regierung gilt, wieder aufgenommen. Das US-Magazin "Esquire" bezeichnete das Projekt 2008 als "schlimmstes Gebäude in der Geschichte der Menschheit". (afp)