Mülhausen. Tragischer Unglücksfall in einem elsässischen Krankenhaus. Ein behindertes Mädchen ist in seinem Krankenhausbett erstickt, nachdem es Kopf zwischen dem Gitter und der Matratze eingeklemmt hatte. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen fahrlässiger Tötung.

Ein fünf Jahre altes schwer behindertes Mädchen ist in einem Krankenhaus im Elsass durch tragische Weise ums Leben gekommen. Wie der Staatsanwalt der Stadt Mülhausen, Jean-Pierre Alacchi, am Freitag mitteilte, war der Körper des Kindes durch die Gitterstäbe des Bettes gerutscht, der Kopf aber blieb zwischen den Stäben und der Matratze eingeklemmt. Das Kind starb Tage später an den Folgen einer Erstickung.

Der Staatsanwalt schloss nicht aus, dass Nachlässigkeit des Personals zu dem Unfall führte. Er kündigte Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung an. Den Unfall hatte die Mutter entdeckt, als sie am vergangenen Freitag morgens ihr Kind im Mülhausener Krankenhaus besuchte. Das bewusstlose Mädchen wurde auf die Intensivstation gebracht, wo es vier Tage später starb. Nach Angaben der elsässischen Krankenhausverwaltung lag die Fünfjährige in einem Erwachsenenbett, das mit einem Gitter abgesichert war. Dieses Gitter sei aber für Erwachsene konzipiert und nicht für Kinder, erläuterte ein Sprecher.

Nach Angaben des Staatsanwalts konnte das Mädchen aufgrund einer Erbkrankheit weder sprechen noch gehen. Das Kind sei zudem sehr schwach gewesen. Die Krankenschwestern hätten zwar Kissen um die Gitter gelegt, diese aber nicht richtig befestigt. Noch kurz vor dem Besuch der Mutter habe eine Schwester ein verrutschtes Kissen wieder an seinen Platz gelegt. (afp)