Italienische Polizei sprengt Drogenring - Mafiosi aus NRW verhaftet
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Rom. Die Polizei in Italien hat insgesamt 29 Mitglieder der Organisation 'Ndrangheta festgenommen, denen vorgeworfen wird, in großen mengen Kokain aus Südamerika nach Europa geschmuggelt zu haben. Und der Tatverdächtigen sind Beschuldigte aus Oberhausen, Duisburg und Düsseldorf. Das unterstreicht die Warnungen, NRW sei mittlerweile eine Mafia-Hochburg.
Mit Razzien und Festnahmen ist die Polizei am Donnerstag in Italien gegen die Mafia-Organisation 'Ndrangheta vorgegangen. Gegen 29 Angehörige der 'Ndrangheta seien Haftbefehle verkündet worden, weil ihnen der Kokainhandel von Südamerika nach Europa vorgeworfen wird, teilte die Polizei Duisburg mit. Unter den Tatverdächtigen sind auch Beschuldigte aus Oberhausen, Duisburg und Düsseldorf sowie den Niederlanden und Belgien.
Gegen die Tatverdächtigen werde seit mehr als zwei Jahren ermittelt, hieß es. Bereits Ende Januar 2011 war in Antwerpen in einem Container eines aus Südamerika kommenden Schiffes eine große Menge Kokain sichergestellt worden. Anfang Februar 2011 wurde in einer Oberhausener Pizzeria einer der mutmaßlichen Haupttäter festgenommen.
„Jüngste Ermittlungen italienischer Fahnder haben ergeben, dass in Deutschland mindestens sechs Zellen der kalabrischen ‘Ndrangheta aktiv sind, die jeweils wenigstens 50 Mitglieder umfassen. Alle gefährlichen ‘Ndrangheta-Clans sind durch teilweise mehrere Familienmitglieder in Deutschland vertreten“, teilt die Abgeordnete auf dem offiziellen Briefbogen ihrer Partei „Partito Democratico“ mit.
„Auch wenn in der Bundesrepublik seit Duisburg kein Aufsehen erregender Mord mehr passiert: Keiner sollte sich der Illusion hingeben, die Mafia sei in Deutschland kein Problem mehr“.
Geld wird in Deutschland gewaschen
Die ‘Ndrangheta würde hierzulande ihr Geld aus ihren weltweit kriminellen Geschäften waschen, sagt Garavini, die 20 Jahre in Kiel, Köln, Berlin und Hamburg gelebt hat und auch die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt.
Nach den Mafia-Morden in Duisburg gründete sie in Berlin mit einigen bekannten italienischen Gastronomen die Initiative „Mafia? Nein danke!“, deren Mitglieder sich verpflichtet haben, jeden Versuch einer Schutzgelderpressung sofort anzuzeigen und niemanden einzustellen, der mit mafiösen Gruppen in Verbindung steht.
Zusammenarbeit wird gelobt
Die 46 Jahre alte Politikerin lobt die Zusammenarbeit zwischen deutschen und italienischen Ermittlungsbehörden. Sie habe sich seit dem Blutbad in Duisburg verbessert. „Die deutsch-italienische Taskforce, die nach den Mafia-Morden gebildet wurde, hat gute Arbeit geleistet. Diese Zusammenarbeit muss über die Taskforce-Arbeit zu den Duisburger Morden hinaus dauerhaft fortgesetzt und weiter verbessert werden“, erklärt Garavini.
Zudem fordert sie, dass Deutschland einen EU-Rahmenbeschluss übernimmt, wonach auch juristische Personen wie Unternehmen im Hinblick auf organisierte Kriminalität und Geldwäsche strafrechtlich verfolgt werden können.
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