Köln. . Bastian Pastewka schlüpft wieder in seine Paraderolle: Ab Freitag (22.45 Uhr) zeigt Sat.1 die sechste Staffel der Comedy-Serie „Pastewka“. Diesmal wagt er mit seiner Freundin Anne einen Neuanfang in einem Nobelviertel. Dort gibt es Probleme mit dem Hausmeister und den Stadtwerken.

Heute bleibt die Küche kalt. Denn die Pizzeria tief im Bergischen Land wird zur Polizeiwache. Und statt Pasta gibt es Pastewka. „Bastian kommt herein, redet sich um Kopf und Kragen und wird verhaftet“, fasst jemand den geplanten Ablauf des Drehtages zusammen. Geht also alles schief im Leben des Schauspielers. Wie so oft. Deshalb startet am Freitag auch schon Pastewka-Staffel sechs bei Sat.1 (22.45 Uhr).

Früh am Morgen ist er noch auf freiem Fuß. Da steht Pastewka in den Kulissen und diskutiert mit dem Tontechniker über die Qualität deutscher Synchronsprecher in den Italo-Western der 60er- und 70er Jahre. Um ihn herum ziehen sie Kabel über die Kegelbahn und an der Tür bauen sie die Kamera neu auf. Das ist wieder einer dieser Augenblicke, in denen man sich fragt, wen man da jetzt vor sich hat – den echten oder den Film-Pastewka. Weil sie so ähnlich scheinen.

„Eine Gratwanderung“ wird der 40-Jährige das später im Gespräch nennen. Irgendwo zwischen „Noch-nicht-Sitcom und Nicht-mehr-Doku“ hat er einmal gesagt. Geschichten, so nah an der Realität und so gut gespielt, dass mancher Zuschauer glaubt, der Pastewka sei tatsächlich so. Und dass die Freundin, die echte, nach der Ansicht einiger Folgen schon vor einiger Zeit mal geurteilt hat: „Gut getroffen.“

Die Grenzen verschwimmen

„Natürlich ist das eine Rolle, die ich spiele“, stellt der gebürtige Bochumer klar. Aber er hat längst gelernt damit zu leben, dass die Grenzen zwischen dieser Rolle und seinem echten Leben verschwimmen. Gerade das macht ja den Reiz der Serie aus. Diese zugespitzten Alltagsgeschichten, die nicht auf Teufel komm raus mit Pointen gespickt sind, sondern auch mal durch Sprachlosigkeit in den Schlüsselmomenten glänzen. Die das wahre Leben zeigen – aus der Sicht des falschen Pastewka.

Er hätte er ja auch einen Arzt spielen können oder einen Anwalt. Aber das wollte Pastewka nicht. Er wollte einen Typen spielen, der „läuft“ sagt, um Beherrschung der Lage vorzutäuschen aber eigentlich nur seine Ruhe haben will. Der ein wenig Besserwisser ist und ein bisschen Querulant. Etwas trottelig, aber tief im Inneren kein übler Kerl. „Spiel doch einfach dich selbst!“, haben ihm Freunde damals geraten. Ganz so weit ist er dann doch nicht gegangen, räumt aber ein: „Es gibt mehr als nur ein paar auffällige Gemeinsamkeiten.“ Nur so übellaunig, wie im Fernsehen ist der echte Pastewka nicht.

Die 50. Folge haben sie für die sechste Staffel gedreht. Hätte der Schauspieler nicht gedacht, als es los ging 2004. Auch nicht, dass es mal den Deutschen Comedypreis, den Deutschen Fernsehpreis oder die Rose D’Or geben würde für die Einblicke ins Leben eines Comedians. Nun aber will er weitermachen, träumt schon von der 100. Folge und glaubt, „es gibt noch genug Geschichten aus diesem Kosmos zu erzählen“.

Pastewka hat Probleme mit dem Hausmeister

Zumindest für die sechste Staffel trifft das zu. Kaum sind Pastewka und Freundin in ein Nobelviertel gezogen, gibt es Probleme mit dem Hausmeister und den Stadtwerken. Später wird der Schauspieler als Neubesetzung für den Tatort gehandelt und eine Hochzeit steht eigentlich auch noch an. Immer neue Pläne und Projekte gibt es, und über allem schwebt stets das Schwert des Misserfolgs.

Neben Bastian Pastewka und Sonsee Neu als Bastians Freundin Anne spielt auch in den neuen Folgen Matthias Matschke wieder Bruder Hagen, Cristina Do Rego die Nichte Kim. Bettina Lamprecht bleibt Dauergegnerin Svenja Bruck, Sabine Vitua die überforderte Agentin Regine und Dietrich Hollinderbäumer Bastians Vater Volker.

Mittlerweile ist Mittag. Pastewka hat sich in der Pause beim Plaudern über neue US-Serien verquatscht und muss nun hastig eine Portion Nudeln vom Cateringwagen verschlingen. „Alles klar“, fragt ein Beleuchter im Vorbeigehen. Pastewka nickt: „Läuft.“