Peking. Gleich zwei Mal hat die Erde im Südwesten Chinas gebebt. Mehr als 60 Menschen sind unter den Trümmern begraben worden, 550 Menschen sollen ersten Berichten nach verletzt sein. Hunderttausende Menschen sind zudem obdachlos. Regierungschef Wen Jiabao ist auf dem Weg in das Katastrophengebiet.
Bei einem Doppel-Erdbeben im Südwesten Chinas sind am Freitag mehr als 60
Menschen getötet worden. Etwa 550 Menschen seien verletzt worden, teilten die
Behörden der am stärksten betroffenen Region Yiliang in der Provinz Yunnan mit.
Es wurden rund 20.000 Häuser zerstört oder beschädigt, hunderttausend Menschen
wurden obdachlos.
Erdbeben der Stärke 5,7
Die beiden Beben ereigneten sich gegen Mittag innerhalb von einer
Stunde. Die Erdstöße hatten nach Angaben der US-Erdbebenwarte eine Stärke von
5,6, das chinesische Erdbebenzentrum nannte eine Stärke von 5,7.
Das Epizentrum
lag an der Grenze der südwestlichen Provinzen Yunnan und Guizhou, wobei aus
Guizhou zunächst keine Opfer gemeldet wurden.
700.000 Menschen vom Beben in China betroffen
In Yunnan wurden den örtlichen
Behörden zufolge bis zum Abend 64 Tote geborgen. Insgesamt seien rund 700. 000
Menschen von den Beben betroffen.
Mit dem ersten Beben rannten viele Menschen in Panik aus ihren
Häusern oder Büros. "Ich bin die Straße langgelaufen, als ich auf einmal den
Boden unter mir schwanken fühlte", berichtete ein Augenzeuge im Internet. "Die
Menschen kamen schreiend aus den Häusern gerannt, ich habe immer noch
Angst."
Wen Jiabao auf dem Weg ins Katastrophengebiet
Viele Menschen weigerten sich auch nach Stunden noch, wieder in die
Gebäude zurückzukehren. Im Fernsehen waren hunderte Menschen in der Stadt
Yiliang zu sehen, die auf der Straße ausharrten.
Für die Obdachlosen wurden laut
einem Bericht der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua tausende Zelte und Decken
in das Unglücksgebiet geschickt.
Auch Regierungschef Wen Jiabao machte sich nach
Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua auf den Weg in die relativ
abgelegene Gegend.
Der Südwesten Chinas ist immer wieder von Erdbeben betroffen. Bei
einem schweren Beben in der südwestchinesischen Provinz Sichuan waren im Mai
2008 fast 70.000 Menschen getötet worden. (afp)