Essen. . Thomas Gottschalk und Dieter Bohlen gegen Markus Lanz. Für viele ist das das TV-Duell des Jahres. In acht Wochen treten „Wetten,dass..?“ und „Das Supertalent“ erstmals gegeneinander an. Doch die beteiligten Sender geben sich bedeckt. Noch.

Thomas Gottschalk und Dieter Bohlen gegen Markus Lanz. Für viele ist das das TV-Duell des Jahres. In acht Wochen treten „Wetten,dass..?“ und „Das Supertalent“ erstmals gegeneinander an. Doch die beteiligten Sender geben sich bedeckt. Noch.

Interviews? „Im Augenblick nicht“, bedauert RTL. Weder mit Thomas Gottschalk, noch mit Dieter Bohlen. Erst recht nicht mit beiden zusammen. „Terminliche Gründe“, heißt es. Aber auch beim ZDF gibt es derzeit nur Absagen, wenn man um ein Gespräch mit Markus Lanz bittet. „Herr Lanz ist in Urlaub.“ Zwei Monate, bevor es zum ersten Aufeinandertreffen von „Wetten, dass..?“ und RTL-„Supertalent“ kommt, haben beide Sender ihre Showmaster anscheinend zum Schweigen verdonnert. Bei Lanz hat das allerdings nur bedingt geklappt. Und auch das „Supertalent“ macht Schlagzeilen, auf die RTL nicht wild ist.

„Supertalent“ mit zu wenigen Zuschauern

Bis morgen sitzt die „Supertalent“-Jury noch im Berliner Tempodrom und zeichnet auf. 24 Shows werden es am Ende sein, aus denen dann die ersten Sendungen zusammengeschnitten werden. Für einige Aufzeichnungen allerdings hat RTL – trotz der Neuzugänge von Gottschalk und Michelle Hunziker – das rund 3000 Leute fassende Tempodrom nicht voll bekommen. Eine Agentur musste deshalb nach Komparsen suchen, die für 30 Euro pro Nase im Publikum Platz nahmen. Normalerweise müssen Fans der Castingshow fünf bis 18 Euro Eintritt zahlen. Alles halb so wild, sagt RTL-Sprecherin Anke Eickmeyer. Nur bei den Mittagsaufzeichnungen gebe es freie Plätze, da in Berlin die Schule bereits wieder begonnen habe. Die Abend- und Wochenendveranstaltungen seien hingegen ausverkauft. „Das Interesse an der Show ist groß.“

Ob es groß genug ist, um gegen Gottschalks ehemaligen Arbeitgeber zu bestehen, zeigt sich erstmals am 6. Oktober, wenn beide Sendungen zeitgleich gegeneinander antreten. Gerüchten zufolge soll Gottschalk persönlich aber versucht haben, RTL-Chefin Anke Schäferkordt zu überreden, die Talentsuche an diesem Samstag zu unterbrechen. Schäferkordt habe aber abgelehnt.

Glaubt man den Umfragen diverser Programmzeitschriften, ist das möglicherweise ein Fehler. Danach wollen 52 Prozent der Deutschen beim direkten Aufeinandertreffen dem ZDF den Vorzug geben, schreibt „TV Digital“. Zumal das „Supertalent“ schon seit dem 15. September läuft, wenn Lanz das erste Mal wetten lässt.

Beruhigt ist der gebürtige Südtiroler offenbar dennoch nicht. „Ich merke, dass die ganze Aufregung drumherum wächst und steigt“, sagte er bereits vor einigen Wochen im ZDF. Er sei sich zwischendurch gar nicht so sicher gewesen, „ob das so eine prima Idee war, weil ich die, ich sag’ mal Nebenwirkungen, die kamen, unterschätzt habe“.

Rücksichtnahmeerwartet Lanz nicht

Und obwohl er sich eigentlich erst in den kommenden Wochen zu seinem Debüt als Wettmeister in Düsseldorf äußern sollte, hat der 43-Jährige in der jüngsten Ausgabe der „Hörzu“ bereits verraten, wie er den ZDF-Unterhaltungsdampfer wieder auf Kurs bringen will. „Wir versuchen“, sagt er, ohne ins Detail zu gehen, „die große Distanz, die es da immer gab, ein wenig zu brechen und näher ans Publikum heranzurücken.“ „Mittendrin statt nur dabei“, fasst er das Vorhaben mit einem abgedroschenen Slogan zusammen. Ach ja, und „mehr Tiefgang“ will er auch erreichen, nennt aber noch keine Einzelheiten.

Dafür zeigt er sich verwundert über den Wechsel seines Vorgängers zu RTL. „Das hat jeden in der Branche überrascht. Bis dahin hatte ich das Gefühl, dass es für ihn bestimmte Leitplanken gab, zwischen denen er sich bewegte. Aber irgendwie haben wir da offenbar alle eine Ausfahrt übersehen.“

Rücksichtnahme erwartet Lanz bei seinem neuen Job nicht. Die Zeiten, in denen andere Sender „Wetten,dass..?“ auswichen, seien vorbei. „Früher lief im Ersten ein uralter James Bond“, kalauert Lanz. „Da wurde nur gerührt. Heute wirst du geschüttelt.“