Washington.. Ein offenbar geistig behinderter Mann ist am Dienstag (Ortszeit) in den USA hingerichtet worden. Die Todesstrafe gegen den 54-jährigen Afro-Amerikaner wurde trotz heftiger Proteste mit der Giftspritze vollstreckt. Ein Gericht hatte ihn schuldig gesprochen, 1992 einen Polizei-Informanten getötet zu haben.

Trotz Protesten von Menschenrechtsaktivisten ist im US-Bundesstaat Texas ein offenbar geistig behinderter Mann hingerichtet worden. Die Todesstrafe gegen den 54-jährigen Afro-Amerikaner sei am Abend mit einer Giftspritze vollstreckt worden, hieß es am Dienstag aus Justizkreisen. Er war schuldig gesprochen worden, 1992 einen Polizei-Informanten getötet zu haben.

Der 54-Jährige hatte 18 Monate im Todestrakt gesessen, einen letzten Vorstoß seiner Anwälte zur Verhinderung der Hinrichtung wies der Oberste Gerichtshof am Dienstagnachmittag zurück. Gegen die geplante Hinrichtung hatten Menschenrechtsorganisationen scharf protestiert. Ihren Angaben zufolge war bei dem Mann von Ärzten eine geistige Behinderung diagnostiziert worden. Der Mann soll einen geringen Intelligenzquotienten gehabt haben. Bei einem Test 2004 erhielt er nur 61 Punkte, während allgemein 70 Punkte als Schwelle zu geistiger Kompetenz betrachtet werden.

Gericht sah keine geistige Behinderung

Der Oberste Gerichtshof der USA hatte 2002 entschieden, dass geistig Behinderte nicht zum Tode verurteilt werden dürfen. Allerdings überließ das Gericht die Definition von geistiger Behinderung den Bundesstaaten. Nach der geltenden Definition von Texas war der nun Hingerichtete laut Behördenangaben nicht geistig behindert.

Es war bereits das 25. Mal in diesem Jahr, dass in den USA die Todesstrafe vollstreckt wurde. Sieben der Hinrichtungen fanden in Texas statt. Für mindestens neun weitere Todeskandidaten sind in den kommenden Monaten Hinrichtungen angesetzt. (mit afp/dapd)