Washington. Die US-Imbisskette „Chick-Fil-A“ bekommt starken Gegenwind für ihre Haltung zur Homo-Ehe. Die Bürgermeister mehrerer großer US-Städte wettern gegen das erzkonservative Unternehmen. Das ruft wiederum den Republikaner Mick Huckabee auf den Plan. Droht ein bizarrer Hühner-Krieg?

Erst Boston. Dann Chicago. Jetzt auch noch San Francisco. Die Bürgermeister großer US-Metropolen haben gerade ein Hühnchen zu rupfen mit der Schnellimbiss-Kette „Chick-Fil-A“.

Weil dessen Boss Dan Cathy die von Präsident Obama neuerdings öffentlich befürwortete Schwulen- und Lesben-Ehe demonstrativ ablehnt, haben sich Edward M. Lee (San Francisco), Thomas Menino (Boston) und Rahm Emanuel (Chicago) auf eine beispiellose Maßnahme verständigt, die jeden Wirtschaftsförderer eigentlich ins Schwert springen ließe. Sie erklären die mit 1600 Niederlassungen und vier Milliarden Dollar Jahresumsatz zu den größeren Mitessern am amerikanischen Fastfood-Tisch gehörende Kette aus Georgia quasi zur unerwünschten Person.

Huckabee ruft zu Solidaritätsbesuchen auf

Tenor der Schelte: Soll Cathy, der seinen Angestellten „biblische Werte“ verordnet hat, doch woanders braten; „aber nicht bei uns“. Dazu passt, dass die Jim Henson Company, Macher der Muppet-Show, die Kooperation mit dem Hühner-Konzern, der bis vor kurzem seine Puppen als Dreingabe mit zu den „chicken wings“ legte, beendet hat.

„Diskriminierung!“, schreit die sich um Mick Huckabee versammelnde Opposition. Für Mittwoch hat der frühere republikanische Präsidentschaftskandidat, ein streng gläubiger Baptist, zu Solidaritätsbesuchen von „Chick-Fil-A“-Filialen im ganzen Land aufgerufen. Zwei Millionen haben auf Twitter bereits ihr Kommen zugesagt, sagt Huckabee. Entweder steht Amerika ein bizarrer Hühner-Krieg bevor. Oder nächste Woche kräht kein Hahn mehr danach.