Paris. . Die fabelhafte Welt der Valérie – sie zerbrach so schnell. Und Frankreichs Première Dame war selbst schuld daran: Ein Hass-Tweet brachte nicht nur Francois Hollandes Ex gegen sie auf, sondern auch Hollandes Kinder.

Frankreichs neuer Präsident Francois Hollande (57) hat eigentlich einen guten Lauf. Auf internationalem Parkett glänzt er neben Barack Obama und Königin Elizabeth II.. Daheim in Paris belebt der „président normal“ den sozialen Dialog zwischen Unternehmern und Gewerkschaften. Ganz anders sein Privatleben – da gibt’s ordentlich Zoff. Der so genannte „Zickenkrieg“ zwischen seiner „Première Dame“ Valérie Trierweiler (47) und seiner Ex-Partnerin Ségolène Royal (58) erschüttert die ganze Familie und beschäftigt die Franzosen.

Fest steht: Die vier Kinder des Paares Hollande/Royal verachten Valérie Trierweiler so sehr, dass sie sie gar nicht mehr sehen wollen. Gegenüber einer Journalistin des Nachrichtenmagazins „Le Point“ hat Thomas Hollande (27), der älteste Sohn, der Rechtsanwalt in Paris ist, jetzt sein Herz ausgeschüttet. Es ist eine kühle Abrechnung mit Madame Trierweiler. Stein des Anstoßes ist die umstrittene Twitter-Meldung, in der sie kurz vor der Parlamentswahl Partei für den unabhängigen Sozialisten Olivier Falorni ergriff, der in La Rochelle gegen Ségolène Royal kandidierte.

An der brünetten Schönheitscheiden sich die Geister

Die Tweet genannte Kurzbotschaft war eine Ohrfeige für die 58-Jährige, die 2007 Präsidentin werden wollte und gegen Nicolas Sarkozy verlor. Die Konsequenz: Royal, außer sich vor Wut, verpasste das Mandat für die Nationalversammlung und den prestigereichen Posten der Parlamentspräsidentin. Die „Twittergate“-Affäre erschüttert den Elysée-Palas.

Nun teilt auch noch Thomas Hollande gegen Valérie Trierweiler aus, auch im Namen seiner Geschwister Clémence (27), einer Medizinstudentin, Julien (25), einem Filmproduzenten, und der Jüngsten, Flora (20), die Psychologie studiert. Der Junior kritisiert, dass die First Lady, von Beruf Journalistin, Privatleben mit öffentlichem verquickt habe. Er sagt: „Ich bedauere meinen Vater. Denn er verabscheut es, wenn über sein Privatleben gesprochen wird.“

Die Tweet-Affäre sei „unfassbar“. Dass er und seine Geschwister Trierweiler nicht mehr sehen wollten, „sei doch logisch, oder?“. Obwohl Valérie Trierweiler ihren Skandal-Tweet inzwischen öffentlich bereut hat, scheiden sich an der brünetten Schönheit weiterhin die Geister. Unnahbar sei sie und kühl, heißt es, und auch schnell verletzt. Journalisten-Kollegen hingegen finden sie „klug, sympathisch und hilfsbereit“. Die Zeitschrift „Elle“ bemühte kürzlich für ihre Trierweiler-Titelstory („Allein gegen alle“) sogar den renommierten Psychologen Jacques Alain Miller, der zu dem Befund gelangt: „Valérie Trierweilers Eifersucht scheint unbeherrschbar zu sein.“

Trierweiler befahl:„Küss mich auf den Mund“

Eine Anekdote, die diese Schwäche anscheinend bestätigt: In der Siegesfeier an der Pariser Bastille begrüßte Francois Hollande Ségolène Royal mit einem herzlichen Wangenküsschen. Wohl auch um seiner Ex-Partnerin für die Unterstützung im Wahlkampf aufrecht zu danken. Daraufhin befahl Valérie Trierweiler ihrem Francois: „Küss mich auf den Mund.“

Es keimen schon erste Gerüchte auf, die Beziehung des ersten unverheirateten Präsidentenpaares in der Geschichte Frankreichs werde in die Brüche gehen. Neue Nahrung bekommt dieses Rumoren, weil Valérie Trierweiler in den letzten Tagen von der Bildfläche verschwunden schien. Selbst bei der Queen-Visite Hollandes auf Schloss Windsor fehlte sie. Ihre Abwesenheit bei der Militärparade am Nationalfeiertag 14. Juli wäre ein Indiz für eine schwere Beziehungskrise. Doch aus Elysée-Kreisen verlautet: Nein, selbstverständlich werde Trierweiler auf der Ehrentribüne sitzen. Mehr noch: Dem Vernehmen nach will Francois Hollande im Fernseh-Interview am Sonntag darlegen, welche Rolle die Frau an seiner Seite als „Première Dame“ künftig spielen soll.