Karlsruhe. Bei der Geiselnahme in Karlsruhe hat der Täter zwei der Opfer regelrecht hingerichtet. Ein dritter Mann starb offenbar, als er versuchte, dem Geiselnehmer die Waffe zu entreißen. Der tötete auch seine Lebensgefährtin und sich selbst. Die Opfer waren gekommen, um eine Zwangsräumung zu vollstrecken.
Bei der Geiselnahme in Karlsruhe mit fünf Toten hat der Täter nach Einschätzung der Ermittler seine Tat im Vorfeld geplant. „Nach jetziger Sachlage gehe ich davon aus, dass er auch eine Geiselnahme und sogar Mord an den eintreten Personen geplant hat“, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Gunter Spitz am Nachmittag in Karlsruhe. Der schwer bewaffnete Täter hatte zunächst vier Personen erschossen, anschließend sich selbst.
Bei den Opfern des 53-Jährigen handele es sich um einen Gerichtsvollzieher, einen Mitarbeiter eines Schlüsseldienstes, den neuen Wohnungsbesitzer sowie die bisherige Wohnungsinhaberin und Lebensgefährtin des Täters. Einen Mitarbeiter des Karlsruhers Sozialamtes ließ der Täter laut Polizei laufen. Dieser habe dann die Polizei informiert.
Der Täter hatte sich seit etwa acht Uhr morgens mit den Geiseln in dem Haus in der Karlsruher Nordstadt verbarrikadiert, nachdem die Wohnung zwangsgeräumt werden sollte. Laut Polizei war er schwer bewaffnet, unter anderem mit zwei Pistolen, einem Schrotgewehr, einem weiteren Gewehr sowie reichlich Munition. Neben den Waffen habe er sich bereits Fesselwerkzeug bereitgelegt. (afp/dapd)