Den Prozess gegen den Massenmörder Breivik wolle sie mit Demut angehen, so sagte es Richterin Wenche Elizabeth Arntzen. Damit hat die 52-Jährige in den letzten zwei Monaten ein Justizlehrstück abgeliefert. Ein Kommentar.

Mit Demut, so sagte es Richterin Wenche Elizabeth Arntzen, wolle sie den Prozess gegen den Massenmörder Breivik angehen. Unaufgeregt hat sie versucht, der Wahrheit einer schrecklichen Tat nahe zu kommen. Sie hat Breivik erklären lassen, hat ihn aber stets im richtigen Moment ausgebremst.

Hat versucht zu ergründen, ob der Massenmörder verrückt oder zurechnungsfähig ist. Hat sich gedanklich in die Niederungen der rechtsradikalen Szene Norwegens begeben, um zu verstehen, wie Breivik zum „Krieger gegen die islamische Invasion“ mutierte. Hat Zeugen als Opfer anerkannt und ihnen damit ihre Würde zurückgeben.

Arntzen ist es gelungen, die Menschen in Norwegen zu überzeugen. Sie hat keine Lynchjustiz heraufbeschworen, keine Diskussion nach schärferen Gesetzen entfacht, denn, so sagte sie auch: „Ausnahmetaten brauchen keine Ausnahmegesetze.“ Die 52-Jährige hat in den letzten zwei Monaten ein Justizlehrstück abgeliefert.