Essen. . Mit „Löwenzähnchen“ möchte der Kinderkanal KiKa die Drei- bis Sechsjährigen locken. Sie sollen „mit kindlicher Neugier und anarchischem Forscherdrang die Welt entdecken“. Die Hauptrolle spielt nicht Fritz Fuchs (Guido Hammesfahr), sondern sein Hund „Keks“.

ARD und ZDF müssen sich im Hinblick auf das Durchschnittsalter ihres Publikums oft gehässige Worte anhören. Dabei sind diese Werte nur ein Teil der Wahrheit. Wahr ist nämlich auch: Der gemeinsam betriebene Kinderkanal, kurz Kikl, feiert bei Mädchen und Jungen ordentliche Erfolge. Das liegt an Klassikern wie der „Sendung mit der Maus“ und „Löwenzahn“. Kein Wunder, dass die Öffentlich-Rechtlichen ihren eingeführten Kinder-Formaten Ableger gönnen – wie „Löwenzähnchen“ für das ganz junge Publikum.

Dieser Tage, teilten die Mainzelmänner mit, sind im Raum Berlin die Dreharbeiten für das neue Format beendet worden, das sich an Kinder im Vorschulalter richtet, die laut ZDF „mit kindlicher Neugier und anarchischem Forscherdrang die Welt entdecken“.

Da sich die ganz Kleinen gern mit Tieren identifizieren, spielt die Hauptrolle bei „Löwenzähnchen“ nicht Fritz Fuchs (Guido Hammesfahr), sondern sein Hund „Keks“. Für ihn haben die Autoren Paul Schwarz und Anja Flade vorerst zehn Folgen geschrieben. Regie führt Manuela Stacke.

Treffen mit einem Marienkäfer

Stellt sich die Frage: Was macht „Keks“ eigentlich, wenn Herrchen den angestammten Bauwagen verlässt? Naheliegende Antwort: Ohne sein Herrchen geht „Keks“ auf Entdeckungsreise. Er nimmt die Zuschauer mit auf seine Streifzüge durch das „Löwenzahn“-Gelände. Etwa, wenn er einen quirligen Marienkäfer trifft, einem ängstlichen Kaninchen hilft oder die außergewöhnlichen Kinder vom grasgrünen Frosch kennenlernt. Nach der Logik von Märchenfilmen spricht „Keks“ mit den Tieren in seiner Umgebung. Sobald aber sein Chef wieder zurück ist, ist er wieder einfach nur ein freundlicher Hund. Ein Geheimnis, das er mit seinem Publikum teilt.

Dem ZDF geht es nach eigenem Bekunden nicht um platte Unterhaltung. Das Format will keineswegs lediglich ein elektronischer Babysitter mit bewegten Bildern sein. Vielmehr geht es den Machern der Sendung darum, „bei Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren den Blick auf die Dinge in der unmittelbaren Umgebung zu lenken“. Dabei sollen die Kindergarten-Kinder die Umgebung des „Löwenzahn“-Bauwagens „ganz aus dem Blickwinkel des Hundes“ wahrnehmen. Die Sendung will Informationen über Tiere und die Umwelt vermitteln.

Mix aus realen Szenen und viel Witz

Dabei werden Infos unterhaltsam verpackt – mit einem Mix „aus realen Szenen mit ,Keks’, beeindruckenden Tieraufnahmen, einem animierten Mitmach-Song und viel Witz“. Die Ausstrahlung im Kika ist für diesen Herbst vorgesehen.

Die Macher hoffen, dass „Löwenzähnchen“ von der Eltern-Generation, die letztlich die Macht über den Einschaltknopf besitzt, einen Vertrauensvorschuss erhält. Die Chancen stehen gut: „Löwenzahn“ gehört zu den ältesten Sendungen des deutschen Kinderfernsehens. Die erste Sendung flimmerte bereits am 4. Oktober 1981 über die Bildschirme. Flimmern war übrigens wörtlich zu nehmen. Die damaligen Röhrenfernseher boten bestenfalls eine mittelprächtige Bildqualität.