Essen/Köln. In allen Foren und Fan-Blogs wurde Topmodel Luisa längst als Favoritin gehandelt. Und auch während der Castingshow räumte sie so ziemlich jeden Job ab. Eigentlich hätte die siebte Staffel schon vor Monaten zu Ende sein können.

Heidi Klum hat ein Topmodel gesucht. Und sie hat es gefunden: Luisa Hartema, die schüchterne Ostfriesin, räumte so ziemlich alles an Jobs ab, was es zu gewinnen gab, wurde gebucht und lief über die Laufstege der Modemetropolen, als hätte sie nie etwas anderes getan. Doch statt Anerkennung hagelte es Kritik. Man musste den Wettbewerb, der eigentlich keiner war, schließlich künstlich spannend machen. Sarah Anessa wurde als Konkurrentin aufgebaut, vorzeitig ins Finale gehievt, selbst da noch gehätschelt, als sei sie Heidis absoluter Liebling.

Die Zuschauer indes ließen sich nicht kirre machen: In allen Foren und Fan-Blogs wurde Luisa als Favoritin gehandelt. Und spätestens als der Profi-Muntermacher vor der Show den Lieblinge des Publikums abfragte, war kein Zweifel mehr möglich: Noch mehr Gekreische als Luisa löste nur Stargast Justin Bieber aus. Allerdings: Die Jury hat schon manches mal gegen das Publikum entschieden.

 Marktwert ist nicht zu übersehen

Aber diesmal ist der Marktwert der hübschen 17-Jährigen nicht zu übersehen. Und so gab Juror Thomas Rath nach der Entscheidung denn auch zu, von Anfang an von ihr überzeugt gewesen zu sein. „Sie hat diesen Wow-Faktor. Wenn sei auf den Laufsteg kommt, bin ich hypnotisiert.“ Auch ihre „gewisse Schüchternheit“, die noch im Finale bekrittelt wurde, gilt nun bei Heidi als „charmant“: „Sie hat das absolute Talent.“

Doch bis Luisa auf dem Laufsteg in Goldregen getaucht einen für ihr ostfriesisches Temperament geradezu ausgelassenen Jubelschrei ausstoßen durfte, musste die 1,78-Meter-Schönheit einiges leisten: 15 710 Mitbewerberinnen hatte sie abgehängt, 50 Kandidatinnen aus dem Feld geschlagen, am Ende gar erstmals mit drei weiteren Konkurrentinnen im Finale um den Titel kämpfen. Dabei flog Kasia als erste raus. Was trotz ihres überzeugenden Auftritts nicht wunderte: Die kesse Berlinerin hatte während der drei Monate dauernden Staffel keinen einzigen Job ergattert. Dann musste Dominique gehen. Ihr „bezauberndes Lächeln“ reichte nicht für den Sieg. So blieben schließlich Sarah  Anessa und Luisa übrig. Beim angeblich „alles entscheidenden“ Auftritt vermasselten sie gemeinsam ihre Choreographie. Doch während ihrer Konkurrentin beim letzten Shooting langsam die Miene versteinerte, lächelte sich die Blondine  getragen vom Jubel der 15 000 Zuschauer in der Lanxess-Arena lässig zum Sieg.

Ausverkauft war die Halle – so schnell wie diesmal waren die Karten noch nie weg: Topmodel-Finale sind spektakulär. Diesmal gab’s zu Feuerwerk und einem Justin Bieber in Plauderlaune auch eine überraschend lockere Heidi Klum, die  es sich leisten kann Bands wie Gossip und Maroon 5 als Hintergrundmusik für ihre Models zu buchen. Noch. Doch auch ihre Quoten sinken. Dennoch: Die achte Staffel ist, wie es heißt,  beschlossen.

Dabei hat Heidi Klum, wenn man den Prognosen glauben darf. doch endlich  ein Topmodel gefunden.