Montreal. . Der grausame Mordfall an einem chinesischen Studenten in Kanada bekommt weitere gruselige Facetten. Der verdächtige Pornodarsteller soll Teile der Leiche verspeist haben. Derweil sind neue Pakete mit Leichenteilen in zwei Schulen aufgetaucht.

Rund zwei Wochen nach dem grausamen Mord an einem chinesischen Studenten in Kanada sind bei zwei Schulen in Vancouver Pakete mit Leichenteilen eingegangen. In einem Päckchen befand sich nach Polizeiangaben vom Dienstag (Ortszeit) offensichtlich eine Hand, in dem anderen ein Fuß. Einen Zusammenhang mit dem Mord an dem Chinesen, für der der in Berlin gefasste Pornodarsteller Luka Rocco Magnotta verantwortlich sein soll, sahen die Ermittler zunächst nicht.

Ob die Leichenteile noch fehlende Glieder des chinesischen Studenten sind, von dem bereits eine Hand und ein Fuß an kanadische Parteien geschickt wurden, war zunächst unklar. Der mutmaßliche Mörder, ein inzwischen in Berlin gefasster kanadischer Pornodarsteller, wird unterdessen auch des Kannibalismus verdächtigt.

Kannibalismus auf Video zu sehen

Auf Videoaufnahmen, die die Ermordung und Verstümmelung des Studenten zeigen sollen, ist nach Angaben der Polizei zu erkennen, wie der Verdächtige Körperteile verspeist. Der Kannibalismusvorwurf sei noch nicht endgültig bestätigt, sagte der Polizeichef von Montreal, Ian Lafreniere, am Dienstag, fügte aber hinzu: „So eklig und drastisch es klingt: Ja, es ist auf dem Video zu sehen.“ Auf einer Kopie des Videos, die der Nachrichtenagentur AP vorlag, war allerdings nicht detailliert zu sehen, wie jemand Leichenteile isst, sondern lediglich ein Mann, der sich mit einem Messer und einer Gabel an der Leiche zu schaffen macht.

Der Verdächtige, der seinen Mord an einem Bekannten gefilmt haben und dessen Leichenteile in Paketen verschickt haben soll, wurde am Dienstag in die Untersuchungshaftanstalt in Berlin-Moabit verlegt. Laut Staatsanwaltschaft hat der 29-Jährige bisher keine Einwände gegen eine Auslieferung vorgebracht. Sobald Kanada diese offiziell anfordert, könnte er überstellt werden. (dapd/afp)