Queen Elizabeth II. dankt Nation - Jubiläumsfeiern sind beendet
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London. Mit einer Kutschenparade vor hunderttausenden verzückten Landsleuten und einer Rede an die Nation hat die britische Königin Elizabeth II. am Dienstag die Feiern zu ihrem diamantenen Thronjubiläum beendet. Der Kutsche der Queen folgten am Dienstag mehrere Musikcorps und mehr als hundert traditionell uniformierte Soldaten auf dem Weg zum Buckingham-Palast. Elizabeths erkrankter Ehemann Prinz Philip befand sich auf dem Weg der Besserung.
Mit einer Dankesrede im Fernsehen ist in Großbritannien ein gigantisches Volksfest zum diamantenen Thronjubiläum von Königin Elizabeth II. zu Ende gegangen. Die viertägige Feier sei eine "zutiefst berührende Erfahrung" gewesen, sagte die Queen in einer zweiminütigen Fernsehansprache am Dienstagabend. An der Seite ihrer Familie - doch ohne ihren erkrankten Gemahl Prinz Philip - beging sie den letzten Tag ihrer Jubiläumsfeierlichkeiten mit einem Dankgottesdienst in der Londoner St. Paul's Kathedrale, einem Festessen in Westminster Hall und einer Flugzeugparade.
In ihrer Ansprache, die am Montag aufgezeichnet worden war, bedankte sich die Queen bei ihrem Volk. Sie werde auch in Zukunft "Inspiration aus den zahllosen Liebenswürdigkeiten ziehen", die ihr in ihrem Land entgegen gebracht würden, sagte sie. Abgesehen von ihrer jährlichen Weihnachtsansprache wendet sich die 86-jährige Königin nur selten direkt an die Bevölkerung.
Beten für Prinz Philips Genesung
Glockenläuten, Salutschüsse und freudige "Gott schütze die Königin"-Rufe begleiteten die 86-jährige britische Monarchin zuvor in den Londoner Straßen. Nur ihr Ehemann Prinz Philip fehlte an ihrer Seite. Der 90-Jährige wird wegen einer Blasenentzündung im Krankenhaus behandelt. "Wir hätten sowieso für den Herzog von Edinburgh gebetet und jetzt beten wir besonders für seine schnelle Genesung", sagte der Dekan von St. Paul's, David Ison.
Prinz Edward, der jüngere Bruder von Thronfolger Prinz Charles, hatte seinem Vater einen kurzen Besuch im Krankenhaus abgestattet. Es gehe Prinz Philip besser und er habe die Feier im Fernsehen verfolgt, sagte er. Die Königin sei standhaft, doch vermisse sie ihren Gemahl, fügte er hinzu.
Während eines Gottesdienstes am Vormittag pries der Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams, das Wirken von Elizabeth II. "Wir feiern heute sechs Jahrzehnte eines lebenden Beweises, dass es möglich ist, Freude am Dienst an der Gemeinschaft zu finden", sagte Williams. Er würdigte der Einsatz der Queen für das Allgemeinwohl und forderte ein gesellschaftliches Bewusstsein, das über den Individualismus hinausgeht. "Der Einsatz für die Gemeinschaft verlangt mit Sicherheit nach einer Abkehr von egoistischen Zielen im biblischen Sinne, aber er öffnet auch die Tür zu geteilten Reichtümern", sagte Williams.
Proteste am Rande der Feierlichkeiten
Auf den Gottesdienst folgte ein Festessen mit 700 geladenen Vertretern von Handwerksgilden und Zünften in Westminster Hall, dem ältesten Teil des britischen Parlamentsgebäudes. Am Rande der Feierlichkeiten hatten sich einige Demonstranten versammelt, die gegen die Monarchie protestierten und eine Einführung der Republik forderten. Sie wurden jedoch von den zahlenmäßig weit überlegenen Monarchie-Befürwortern mit Jubelrufen übertönt.
Genau wie die vielen mit Regenschirmen gewappneten Schaulustigen ließ sich die Königin vom britischen Wetter nicht beirren und fuhr im Anschluss trotz beginnenden Regens in einer Kutsche zum Buckingham-Palast. Wenig später zeigte sie sich auf dem Balkon, auf dem sich zuletzt Prinz William und seine Frau Catherine den Hochzeitskuss gegeben hatten. Ihr Sohn Prinz Charles, dessen Frau Camilla, William, Catherine und Prinz Harry begleiteten sie und wohnten gemeinsam einer Flugschau von Militärflugzeugen bei, die mit Rauch die Farben der britischen Flagge in die Luft sprühten. (dapd)
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