Memmingen. Der 14-jährige Schüler, der offenbar wegen Beziehungsproblemen mit seiner Freundin mit einer Waffe herumgeschossen hatte und einen Amok-Alarm auslöste, ist in eine geschlossene psychiatrische Einrichtung eingeliefert worden. Am heutigen Mittwoch wird der Achtklässler dem Haftrichter vorgeführt.

Der 14 Jahre alte Amok-Schütze von Memmingen befindet sich seit dem unblutigen Ende des Dramas an einer dortigen Hauptschule in einem geschlossenen Bereich einer jugendpsychiatrischen Einrichtung in Bayern. Am heutigen Mittwoch wird er dem Haftrichter vorgeführt, sagte ein Polizeisprecher am Morgen. Am Dienstag hatte er an der Schule mit einer scharfen Waffe geschossen und war dann geflohen. Später feuerte er an einem Sportplatz in Richtung der Beamten. Die Polizei konnte ihn nach mehreren Stunden überwältigen. Verletzt wurde niemand.

Der Tat ging offenbar ein Beziehungsdrama voran. "Er hatte mit seiner dreizehnjährigen Freundin Streit und die Beziehung wurde beendet", sagte der Sprecher über den im schwäbischen Memmingen lebenden Schützen. Das Paar habe sich etwa einen Tag vor dem Amok-Alarm getrennt.

14-jähriger Schüler hatte drei Pistolen dabei

Der Achtklässler hatte dem Sprecher zufolge bei der Tat drei Pistolen, darunter zwei erlaubnispflichtige und eine Schreckschusswaffe bei sich. Angaben darüber, woher die Waffen stammten, wurden zunächst nicht gemacht. Der Vater des Schützen sei legaler Waffenbesitzer, aber kein Jäger.

Auf den Schuss an der Schule, in der sich am Dienstagmittag etwa 280 Schüler aufhielten, hatte sich ein langer Polizeieinsatz angeschlossen. Der Jugendliche hatte sich auf der Flucht vor der Polizei verschanzt und innerhalb von zweieinhalb Stunden weitere 20 Schüsse abgegeben. Ein Spezialeinsatzkommando hatte ihn schließlich festgenommen.

Die Staatsanwaltschaft erwirkte den Angaben des Sprechers zufolge bereits am Dienstag einen Haftbefehl. Dieser werde am Mittwoch eröffnet. An der Memminger Hauptschule ist der Unterricht am Mittwoch wieder aufgenommen worden. Wie eine Mitarbeiterin der Schule sagte, stehen den Schülern Seelsorger zur Seite, um das Erlebte zu verarbeiten. Die Lehrer wollten versuchen, im Laufe des Tages wieder zur Normalität überzugehen. (dapd)