Buffalo. . Einen Sturz in die Niagarafälle überleben nur wenige. Einem rund 40-Jährigen ist dies nun gelungen. Die Polizei vermutet, dass es sich um einen Selbstmordversuch gehandelt hat. Der Mann war über ein neun Meter hohes Geländer geklettert.

Mit schweren Verletzungen hat ein Mann einen Sprung in die mehr als 55 Meter tiefen Niagarafälle überlebt. Nach Angaben der Polizei handelte es sich vermutlich um einen Selbstmordversuch. Der Mann sei am Montag gegen 10.20 Uhr (Ortszeit) über ein etwa neun Meter hohes Geländer geklettert und dann in den Niagara River gesprungen. Nach seinem Sturz in die Tiefe konnte er sich aus eigener Kraft ans Ufer retten. Der Mann erlitt den Angaben zufolge lebensbedrohliche Verletzungen und wurde per Hubschrauber in ein Krankenhaus gebracht.

Der Mann sei offenbar in einen Stromwirbel geraten und deshalb in Richtung Land gespült worden, sagte Polizeisprecher Dan Orescanin. „Wäre er in der Hauptströmung gewesen, dann wäre er weiter den Fluss herunter getrieben worden.“ Bei Ankunft der ersten Rettungskräfte sei er bei Bewusstsein gewesen und habe gesprochen, sei dann aber still geworden. Nach ersten Erkenntnissen habe er Verletzungen am Brustkorb, einschließlich gebrochener Rippen und einer kollabierten Lunge. Die Krankenhaussprecherin Agnes Bongers sagte, der Mann sei in kritischem Zustand, werde aber voraussichtlich überleben.

Erst der dritte Überlebende

Berichte von Augenzeugen sowie Aufnahmen von Überwachungskameras wiesen darauf hin, dass es sich kaum um etwas anderes als einen Selbstmordversuch gehandelt haben könne, sagte der Polizist Chris Gallagher dem Fernsehsender WIVB in Buffalo. Nach dem Sturz in die Tiefe tauchte der Mann, der etwa zwischen 30 und 40 Jahre alt sein soll, nahe der Aussichtsplattform „Journey Behind the Falls“ auf der kanadischen Seite der Wasserfälle wieder an der Wasseroberfläche auf.

Es ist erst der dritte bekannte Fall, bei dem ein Mensch ohne Sicherheitsausrüstung über den Niagarafällen in die Tiefe stürzte und überlebte. Der letzte derartige Fall ereignete sich im März 2009. (dapd)