Jakarta. . Mit ihrem Protest gegen ein Konzert von Lady Gaga haben Islamisten in Indonesien Erfolg. Die Pop-Diva sollte Anfang Juni in der Hauptstadt Jakarta auftreten. Doch die Polizei hat den Termin nicht genehmigt. Islamische Rechtsgelehrte hatten gegen den „erotisch aufgeheizten“ Auftritt gewettert.

Nach Protesten von Islamisten hat die indonesische Polizei ein für Anfang Juni in der Hauptstadt Jakarta geplantes Konzert von Lady Gaga abgesagt. „Wir werden keine Genehmigung für den Auftritt am 3. Juni erteilen“, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Nach seinen Angaben könnte das Konzert jedoch an einen anderen Ort verlegt werden, sollte die dortige Polizei nichts einzuwenden haben. Konzert-Organisator Big Daddy Productions äußerte sich zunächst nicht. Er hat bereits mehr als 50. 000 Karten für das Konzert verkauft.

„Erotisch aufgeheizter“ Auftritt

Ein Polizeivertreter in Jakarta verteidigte die Entscheidung, keine Genehmigung zu erteilen. Nach seinen Angaben hatte der Nationale Rat der islamischen Rechtsgelehrten höchstpersönlich gegen den „erotisch aufgeheizten“ Auftritt der exzentrischen Sängerin und Homosexuellen-Aktivistin interveniert. In der vergangenen Woche drohte bereits die radikalislamische Organisation „Verteidigerfront des Islam“ damit, die 26-Jährige auf dem Flughafen abzufangen, ihr Konzert platzen zu lassen und damit zu verhindern, dass sie „ihren satanischen Glauben“ in Indonesien weiterverbreiten werde.

Lady Gaga befindert sich derzeit auf Welt-Tournee. Doch bereits ihr Antrittskonzert Ende April in Seoul hatte für Probleme gesorgt. Auf Druck christlicher Organisatoren, die der Sängerin ebenfalls übelnehmen, dass sie sich für die Rechte von Homosexuellen einsetzt, setzten die Organisatoren das Mindestalter für den Konzertbesuch von zwölf auf 18 Jahre herauf. (afp)