Kopenhagen. Wegen eines geplanten Anschlags auf die dänische Zeitung “Jyllands Posten“ stehen vier Schweden vor Gericht. Das Blatt hatte 2005 die Mohammed-Karikaturen veröffentlicht. Schwedische und dänische Ermittler hatten die Männer vor deren Festnahme im Dezember 2010 monatelang überwacht.
Vor einem Gericht in Kopenhagen müssen sich seit Freitag vier Schweden wegen eines geplanten Anschlags auf die dänische Zeitung "Jyllands Posten" verantworten. Die vier in Dänemark lebenden Männer werden beschuldigt, einen bewaffneten Überfall auf die Zentrale des Blattes vorbereitet zu haben, das 2005 mit der Veröffentlichung von Mohammed-Karikaturen Aufsehen erregte.
Die Angeklagten wurden begleitet von Polizisten und in Handschellen in den Gerichtssaal außerhalb von Kopenhagen geführt. Die Anklage lautet auf Terrorismus und unerlaubten Waffenbesitz. Im Falle einer Verurteilung drohen ihnen 16 Jahre Haft. Es wird erwartet, dass die Staatsanwaltschaft außerdem beantragt, die Männer nach Verbüßung ihrer Strafe aus Dänemark auszuweisen.
Monatelange Überwachung vorausgegangen
Schwedische und dänische Ermittler hatten die Männer vor deren Festnahme im Dezember 2010 monatelang überwacht. Sie bezeichneten die Angeklagten als islamische Extremisten, die die dänische Gesellschaft in Angst und Schrecken versetzen wollten. Einer der Verteidiger sagte, sein Mandant wolle sich des Waffenbesitzes schuldig bekennen. Die anderen drei wollten wohl ihre Unschuld beteuern.
Anfang 2011 hatte ein dänisches Gericht einen Somalier wegen Terrorismus schuldig gesprochen, weil er in das Haus das Karikaturisten Kurt Westergaard eingedrungen war und diesen mit einer Axt bedroht hatte. Westergaard konnte sich in Sicherheit bringen. Der Somalier wurde zu neun Jahren Haft verurteilt. (dapd)