Essen. . Feiertage sind Filmtage - und die Sender bieten auch am Osterwochenende ein pralles Filmprogramm: von Avatar über die Piaf-Biografie bis hin zu Charlton Heston mit seiner Mosesnummer. Premieren sind dabei ebenso vertreten wie Klassiker – wir zeigen, was sich lohnt.

Es wäre nicht Ostern, würde nicht Charlton Heston die Mosesnummer mit der Meeresteilung aufführen und als Ben Hur beim Wagenrennen nicht schon wieder alle abhängen. Feiertage sind Filmtage im Fernsehen - und die Sender pumpen die Kanäle voll. Unsere Tipps.

Die Neuheiten

James Camerons bildgewaltige Ökfabel „Avatar - Aufbruch nach Pandora“ (RTL, So. 20.15 Uhr, Wh. Mo, 14.55 Uhr) ist im Fernsehen zwar nicht halb so wuchtig wie im Kino, aber wer den erfolgreichsten Film aller Zeiten dort noch nicht entdeckt hat, kann das nun daheim nachholen. Eine Moralpredigt über die verkommene Menschheit und bessere Wesen, die unter uns leiden – mit sehr viel Technik und ein bisschen Gefühl.

Einen pfiffigen Krimi mit Komödienanteilen und doppeltem Boden servieren uns Julia Roberts und Clive Owen als Spionpärchen mit „Duplicity - Gemeinsame Geheimsache“ (ZDF, Mo. 22 Uhr).

Das packende Duell zwischen Meryl Streep und Philipp Seymour Hoffman in „Glaubensfrage“ (ZDF, Mo. 0.00 Uhr) läuft eindeutig zu spät. Darin bezichtigt die Leiterin einer katholischen Schule einen Pater des Kindesmissbrauchs.

Die Wiederkehrer

Arrangiert man sich mit der pathetischen Rahmenhandlung, dann bleibt Steven Spielbergs „Der Soldat James Ryan“ (Sat.1, Mo. 23.05 Uhr) vor allem ein schockierender Blick aus nächster Nähe auf das Frontgeschehen im Zweiten Weltkrieg.

Die Biographie der großen Edith Piaf gehört zu den berührendsten Filmen der letzten Jahre: Hauptdarstellerin Marion Cotillard liefert in „La Vie en Rose“ (3Sat, Mo. 20.15 Uhr) das starke Porträt einer starken Frau. Das gilt ebenso für Cate Blanchett, die ein zweites Mal Englands berühmteste Königin verkörpert in „Elizabeth – Das goldene Königreich“ (ZDF, So., 0.30 Uhr). Weit mehr als ein opulentes Ausstattungsspektakel.

Und wenn’s schon ein Actionkimi sein soll: „Das Bourne Ultimatum“ (RTL, So. 20.15 Uhr) mit Matt Damon bietet solides Handwerk. Ja, die Kirchenthriller „The Da Vinci Code“ (Sat.1, So. 20.15 Uhr) und „Illuminati“ (Sat.1, Mo. 20.15 Uhr) stehen auch auf dem Programm. Nur empfehlen kann man die Verfilmungen der Dan-Brown-Roman nicht: Sie sind blutleer und einfallslos.

Die Klassiker

Die Hassliebe zwischen „Don Camillo und Peppone“ (ARD, So.12.35) ist weder aus dem Fernsehen noch aus unseren Herzen wegzudenken. Auch beim elften Sehen immer noch hinreißend. Die witzigste Verfilmung von „Die drei Musketiere“ (BR, So, 13.15 Uhr) verdanken wir Richard Lester – ein Unterhaltungsfeuerwerk mit Bestbesetzung.

Dem unvergessenen Traumpaar Spencer Tracy/Katherine Hepburn begegnen wir in „Ehekrieg“ (3Sat, So. 17.20 Uhr) auf dem komödiantischen Höhepunkt des ewigen Geschlechterkampfs. Das Duo bleibt unerreicht. Aber auch Steve McQueen und Faye Dunaway geben ein spannendes Pärchen ab in „Thomas Crown ist nicht zu fassen“, einem intelligenten Katz- und Mausspiel zwischen dem Gentleman-Ganoven und der Versicherungsagentin, das von seinem Reiz auch nach 44 Jahren nichts verloren hat.

3Sat verschreibt sich am Ostermontag für 24 Stunden dem französischen Film, zwei der ganz großen Krimis laufen leider erst, wenn es – den meisten – zu spät ist: Melvilles „Der Teufel mit der weißen Weste“ von 1962 mit Jean-Paul Belmondo (0.10 Uhr) und Clements „Nur die Sonne war Zeuge“ von 1959 mit Alain Delon (1.35 Uhr).

Da muss der Recorder eben helfen.