Woher stammt die Tradition? Die Erzählung von der Heilung der pestkranken Frau des Bürgermeisters am Karfreitag des Jahres 1684 und von dem ­darauf gelobten Bau einer ­Kapelle auf dem Rodenberg bei Menden verbunden mit einer jährlich am Karfreitag abzuhaltenden Prozession hat als Legende ihren Wert, geht aber an der geschichtlichen Wahrheit vorbei, heißt es auf der Internetseite der St.-Vincenz-Gemeinde. Die ersten Hinweise auf zunächst noch private Abendwallfahrten zur Kapelle auf dem Rodenberg verbunden mit einem Besuch der Fußfallstationen in der Karwoche sind aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts überliefert.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts kamen alljährlich am Karfreitag bereits so viele fromme Beter zur Kreuzkapelle auf dem Rodenberg, dass der Mendener Pfarrer und Erzpriester Johannes Eberhard Zumbroich sich gezwungen sah, eine Prozessionsordnung zu erlassen. Mit dieser Prozessionsordnung gab Pfarrer Eberhard Zumbroich der Mendener Kreuztracht die ­Gestalt, die sie mit geringfügigen Änderungen bis heute behalten hat.