Vancouver. Ein Japanisches Fischerboot ist nach dem Tsunami vor einem Jahr offenbar führerlos von Japan nach Kanada getrieben. Das kanadische Militär entdeckte das Schiff bei einem Patrouillenflug. Es hat eine Strecke von 1500 Kilometern zurückgelegt.

Vor der Westküste Kanadas ist ein japanisches Fischerboot gesichtet worden, das seit dem Tsunami vor einem Jahr vermisst wurde. Offenbar befinde sich niemand an Bord, teilte die kanadischen Behörden am Samstag mit. Das 65 Meter lange Boot sei bereits am Dienstag bei einer Routine-Patrouille der kanadischen Luftwaffe entdeckt worden.

Der japanische Besitzer sei informiert worden. Eine Aufnahme des Militärs zeigt das stark verrostete Schiff, wie es rund 1500 Kilometer nördlich von Vancouver im Meer treibt.

Das Schiff ist das größte Teil, das nach dem Tsunami von 11. März 2011 nachweislich den Pazifik überquert hat. Forscher aus Hawaii hatten errechnet, dass Trümmer des Erdbebens in Japan Anfang nächsten Jahres die Westküste Nordamerikas erreichen würden.

Ein gewaltiges Erdbeben der Stärke 9,0 hatte vor mehr als einem Jahr den Nordosten Japans erschüttert. Es folgte ein mehrere Meter hoher Tsunami. Die Flutwelle riss nicht nur Häuser und Autos ins Meer, sondern zerstörte auch Teile des Atomkraftwerks in Fukushima. Die Folge war der schwerste Atomunfall seit der Katastrophe von Tschernobyl 1986.(afp)